Bahnhof Veitshöchheim

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Bahnhof Veitshöchheim  

Lage: Bahnhofstraße 11, 97209 Veitshöchheim
Bahnsteiggleise: 2, 2 Außenbahnsteige, Länge 170/194 m
Kategorie: 6, barrierefrei
Aktuelle Abfahrten Ankünfte
Infos der DB Stationsdatenbank Bayern
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Kursbuchstrecke: Würzburg-Aschaffenburg (KBS 800) (km 6,931)
Bahnlinie: RB 53, RB 79, RE 54, RE 55
Bus: Buslinie 11
Parkplätze: 73 PKW, 5 Behind., 62 Fahrrad
Eröffnung: 1. Oktober 1854
Architekt: Gottfried von Neureuther
Geographische Höhe: 178,38 m

Bahnhof Veitshöchheim

Der Bahnhof Veitshöchheim ist ein Durchgangsbahnhof in Veitshöchheim am Streckenkilometer 7,0 der Bahnstrecke Würzburg-Aschaffenburg (KBS 800). Er entstand beim Bau der Ludwigs-West-Bahn, die am 1. Oktober 1854 komplett in Betrieb genommen wurde.

Bahnhofsgebäude

Der Bahnhof wurde in unmittelbarer Nähe zum Schloss Veitshöchheim, einer Sommerresidenz zunächst der Fürstbischöfe von Würzburg, später der Könige von Bayern, errichtet. Besonders bekannt ist die Schlossanlage für den umgebenden Rokokogarten.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert entging dieser schon damals öffentliche Park nur knapp der Zerstörung durch den Bahnbau. Ingenieure hatten als optimale Trassenführung für die anzulegende Eisenbahn die zentrale Allee des Parkes ausgemacht. [1] Diese Idee wurde aber durch das Veto König Ludwig I. von Bayern verhindert, der eine – wenn auch topografisch etwas ungünstigere – Streckenführung östlich um den Hofgarten herum anordnete. Gottfried von Neureuther begann 1853 mit der Planung des Veitshöchheimer Bahnhofs im Stil einer italienischen Renaissance-Villa. Die Bauarbeiten wurden 1855 vollendet.

Baubeschreibung

Das Bahnhofsgebäude, erbaut von 1853 bis 1855, ist ein erhöhter Mittelbau als dreigeschossiger, reich gegliederter Sandsteinquaderbau mit Walmdach. Er wird flankiert von loggienartigen Flankenbauten mit Königspavillon im Norden, sowie südlich anschließenden Bahnsteigen. Nördlich befindet sich ein kleiner Güterschuppen. Im Obergeschoß des Hauptgebäudes befanden sich die Dienstwohnungen der Stationsbediensteten.

Für die Fassadengetaltung wählte Gottfried von Neureuther sorgfältig behauenen gelb-weißen bzw. roten Heigenbrückener Buntsandstein und ließ ihn schichtweise verbauen. Veitshöchheim erhielt ein besonders repräsentativ gestaltetes Empfangsgebäude, wie für einen Badeort, das seinen Funktionen als Ausflugsbahnhof für die Würzburger zu der Parkanlage und als Bahnhof für das königliche Schloss gerecht werden sollte. Das öffentliche Bahnhofsgebäude wurde größer ausgelegt, als es für das damalige Dorf angemessen war.

Königspavillon

Neben dem öffentlichen Empfangsgebäude wurde direkt in der Hauptachse des Schlosses ein Königspavillon errichtet. Dieser wurde mit dem Empfangsgebäude mit einem Wandelgang verbunden. Errichtet wurde dieser für König Maximilian II. Joseph von Bayern, der das Gebäude jedoch niemals nutzte.

Heutige Gebäudenutzung

Bahnhof und Königspavillon werden heute von der kommunalen Bücherei im Bahnhof und vom Jugendzentrum der Gemeinde Veitshöchheim genutzt. Bahntechnisch genutzt werden nur die südlich gelegenen Bahnsteige.

Bahnhofsanlage

Bahnhof Veitshöchheim, Lageplan und Gebäudegrundriss 1878

Zwischen 2004 und 2005 erfuhren die Bahnsteiganlagen am Bahnhof eine umfangreiche Modernisierung. Für insgesamt 3,2 Millionen Euro wurden zwei neue Außenbahnsteige in Fertigbauweise errichtet, die um eine Bahnsteiglänge Richtung Würzburg verschoben wurden. Als Bahnsteigzugang wurde eine neue Unterführung gebaut. Haus- und Mittelbahnsteig konnten nach Inbetriebnahme der neuen Bahnsteige im Juli 2005 abgebrochen werden. [2] Nachdem an den Bahnanlagen keine Weichen mehr vorhanden sind, ist der Bahnhof Veitshöchheim heute nur noch ein Haltepunkt.

Ausstattung

Der Bahnhof ist mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem, Fahrscheinautomaten für den Nah- und Fernverkehr, Lageplan und öffentlichem Telefon ausgestattet. Neben dem Bahnhof gibt es insgesamt 42 Park&Ride-Parkplätze und 36 Fahrradstellplätze mit neun Schließfächern südlich des Bahnhofsgebäudes. Die Fahrradstellplätze am Hausbahnsteig (Gleis 1) sind überdacht und nachts beleuchtet. Der Bahnhof Veitshöchheim ist komplett barrierefrei und verfügt über ein Blindenleitsystem. Für E-Bike-Fahrer gibt es in der Bücherei im Bahnhof eine Ladestation (auch für festverbaute Akkus).

Geschichte

Der Bahnhof Veitshöchheim wurde bereits beim Bau der Ludwigs-West-Bahn 1854 angelegt und besaß damals schon ein Ausweichgleis. 1870 wurde die Strecke bis Aschaffenburg zweigleisig ausgebaut und der Lageplan von 1878 zeigt die beiden Streckengleise, ein Ausweichgleis von 218 m Länge sowie mehrere Ladegleise mit Laderampe. [3] Nördlich und südlich des Bahnhofs waren jeweils beschrankte Bahnübergänge, die beim Bau des Rangierbahnhofs durch die Straßenbrücke Bahnhofstraße bzw. die Eisenbahnbrücke Seinsheimstraße ersetzt wurden. Zu dieser Zeit wurden auch weitere Gleise östlich des Bahnhofs angelegt, die der Zufahrt und Ausfahrt zum bzw. vom Rangierbahnhof dienten. Auch nach der Stilllegung des Rangierbahnhofs 2005 werden diese Gleise noch genutzt. Wichtig für den Betriebsablauf sind die nördlich des Bahnhofs Veitshöchheim beginnenden beiden Güterzugstreckengleise mit der STREDA Nummer 5201, die den Schienengüterverkehr bis durch den Hauptbahnhof Würzburg hindurch vom Personenverkehr auf den Streckengleisen 5200 entkoppeln.

Bildergalerie

Fahrplan

Umsteigemöglichkeit

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Veitshöchheim/Bilhildisstraße


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Veitshöchheim, Nr. D-6-79-202-5
  • Elisabeth Birkhold: Der Bahnhof Veitshöchheim. In: 900 Jahre Veitshöchheim. Hrsg.: Gemeinde Veitshöchheim, 1997. S. 95-98
  • Eckart Rüsch: Der Bahnhof Veitshöchheim. In: Beiträge zur fränkischen Kunstgeschichte 95/96.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eckart Rüsch: Der Bahnhof Veitshöchheim, in Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 24 (1992), S. 23ff.
  2. KBS 800 Aschaffenburg - Würzburg, in Bahn-Report 3/2005, S. 71.
  3. Übersichtspläne der k. bayerischen Staatseisenbahn, Band 1, Blatt 43

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