Bernhard Kupsch

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Bernhard Kupsch (* 26. Oktober 1880 in Fürstenau bei Grünberg; † 22. Oktober 1969 in Würzburg) war Firmengründer des Lebensmittelfilialunternehmens Kupsch.

Leben und Wirken

Bernhard Kupsch entstammte einem alten niederschlesischen Bauerngeschlecht. Ihn selbst zog es aber zum kaufmännischen Beruf. Nach Beendigung der Schulzeit absolvierte er im benachbarten Grünberg eine Kaufmannslehre und besuchte anschließend die höhere Handelsschule in Breslau. Die praktische Tätigkeit führte ihn in einer Reihe von Großunternehmen, im Jahre 1905 dann zu dem bedeutenden und weithin bekannten Lebensmittelfilialbetrieb Schade & Füllgrabe [1] Dort begann Bernhard Kupsch seine Laufbahn als Filialleiter, wurde bald Kontrolleur, Personalchef und stieg schließlich dank seines lauteren Charakters und seiner Tüchtigkeit in eine große Vertrauensstellung auf. Der Wunsch nach Selbständigkeit war jedoch trotz der erreichten beruflichen Stellung nicht erloschen. Kupsch hatte sich in all den Jahren durch eisernes Sparen die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, um im Jahre 1914 als 33-Jähriger sein Ziel zu verwirklichen. Von vornherein stand fest, einen Lebensmittelfilialbetrieb zu gründen, in einem bestimmten Gebiet von einer „Mittelpunktstadt“ aus Filialen in Orten, etwa von der Größe einer Kreisstadt zu eröffnen. Seine Wahl fiel auf Würzburg.

Firmengründer des Familienbetriebs

Am 9. Mai 1914 legte der Einzelhändler Bernhard Kupsch mit der Beteiligung des Lebensmittelbetriebs „Schade & Füllgrabe” aus Frankfurt am Main den Grundstein zur Entwicklung der Lebensmittelkette. Als Rechtsform wählte er eine Kapitalgesellschaft, die „Kupsch & Co. GmbH“ und übernahm die alleinige Geschäftsführung. Der erste Kupschladen eröffnete im Juli in der Domstraße 34, die beiden anderen Kupsch-Filialen waren in der Schweinfurter Straße 9 (Hauptgeschäft) und in Grombühl am Wagnerplatz 3. [2] Das Sortiment umfasste unter anderem Kolonialwaren, Konserven, Kaffee, Tee, Wein und auch Südfrüchte. Typisch für Mainfranken war außerdem die hauseigene Weinkellerei.

Kaum mehr als eine Woche nach der Geschäftseröffnung brach der Erste Weltkrieg aus. Die sich daraus ergebenden Folgen trafen die neugegründete Firma, die mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatte, naturgemäß besonders schwer. Es bedurfte des Einsatze aller Kräfte und des kaufmännischen Geschicks des Gründers, um in dieser schwierigen Zeit zu bestehen. Als Bernhard Kupsch zum Kriegsdienst einberufen wurde, schien die Existenz des Unternehmens bedroht. Elisabeth Kupsch, die Ehefrau des Gründers, trat jedoch an die Stelle ihres Mannes und es gelang ihr die junge Firma über die schweren Kriegsjahre hinweg zu erhalten.

Ab Oktober 1921 baute das Unternehmen weitere Filialen auf. Wenige Wochen nach der Feier des 25-jährigen Geschäftsjubiläums brach der Zweite Weltkrieg. Nach dessen Ende baute Bernhards Sohn Hermann das Unternehmen wieder auf und entwickelte daraus einen Lebensmitteleinzelhandel, dessen Filialen in ganz Unterfranken zu finden waren.

Kupsch-Siedlung

Bernhard Kupsch unterstützte Anfang der 1930er Jahre den Bau der „Erwerbslosen-Kleinsiedlung“ in der heutigen Lehmgrubensiedlung mit einem großzügigen Darlehen zu niedrigem Zins. Kupsch stellte zunächst 28.800 Reichsmark für das Pilotprojekt zur Verfügung. Die Siedlung wurde deshalb fortan Kupsch-Siedlung genannt. [3]

Ehrungen und Auszeichnungen

Letzte Ruhestätte

Bernhard Kupsch wurde in der 11. Abteilung des Würzburger Hauptfriedhofs beigesetzt.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise

  1. Schade & Füllgrabe war ein deutsches Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main. Zu Spitzenzeiten Anfang der 1970er Jahre beschäftigte das vorwiegend im Rhein-Main-Gebiet tätige Unternehmen über 2500 Mitarbeiter und betrieb 140 Supermärkte rund um Frankfurt. Im Jahr 1992 wurde Schade & Füllgrabe von der Tengelmann-Gruppe des Mülheimer Handelsunternehmers Erivan Haub übernommen und die Märkte in Kaiser’s Tengelmann umgeflaggt. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Main-Post: „Mit dem Erbe sorgsam umgehen“ (3. Dezember 2006)
  3. Meeviertel-Anzeiger: Kupsch-Siedlung im Würzburger Rathaus - Ausstellung informiert über Entstehung der Lehmgrubensiedlung (12. November 2007)
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