Gasthof Ruß

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Gasthof Ruß

Der Gasthof Ruß war eine traditionelle Gastwirtschaft mit Hotelbetrieb in der Würzburger Altstadt.

Lage

Der Gasthof befand sich in der Wolfhartsgasse 1 (alte Adresse: III. Distrikt Nr. 188 [1]).

Geschichte

1909 erwarb Michael Götz aus Stammheim den Gasthof von Wilhelm Bullinger und übergab den „Gasthof zum Würzburger Hof“ 1936 seiner Tochter Mathilde und deren Ehemann Mann Hans Ruß, die ihn in „Gasthof Ruß“ umbenannten. Damals war das Gebäude noch ein kunstvoller Fachwerkbau. Nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 übernahm die Familie Ruß zunächst die Gaststätte im Stadthaus, dem heutigen Studentenhaus, als zu dieser Zeit einzige Gastwirtschaft der Stadt. Zwischen 1948 und 1950 erfolgte der Wiederaufbau des Gasthofes in der Wolfhartsgasse, allerdings ohne Fachwerkfassade. In den nachfolgenden Jahren wurden in den darüber liegenden Etagen die Hotelzimmer eingerichtet. Mit dem Tod von Hans Ruß übermahm 1963 seine Tochter Anna-Marie Schmitt den Gasthof.

Historische Abbildungen

Kunst am Bau

Am Eingang zum Gasthof befindet sich auch heute noch ein Sgraffito [2] von Herbert Schneider-Bräckler aus dem Jahre 1950. Es zeigt Szenen aus dem fränkischen Weinland und die Inschrift: Hier findet der Gast: / Ein gutes Essen / einen guten Trunk / und ein gutes Bett.

Angebot

Die Gasträume hatten Platz für 70 Personen. Die Küche bot gutbürgerliche fränkische Küche und erfreute sich insbesondere bei Touristen großer Beliebtheit.

Ende des Gasthofes

Bereits im November 2010 musste der Beherbungsbetrieb mit 30 Betten aufgrund von Sicherheitsauflagen der Stadt, wegen fehlender Brandschutztüren und Fluchtwege, schliessen. Am 22. Januar 2011 wurde auch der Gasthof geschlossen. Das letzte Pächterehepaar Lawrenz übernahm anschließend das Hotel & Restaurant Lamm in Höchberg.

Nachfolger

Von Ende 2012 bis 2015 befand sich in den Räumlichkeiten das China-Restaurant Pavillon. Von 2015 bis 2023 wurde das Erdgeschoss des Anwesens von der Lounge Phamous genutzt.

Siehe auch

Quellen

  • Nikola Treutlein/Katharina Hitz: Würzburg genießen und entdecken. Südwest-Verlag, ISBN: 3-517-01821-X, S. 55.

Weblinks

Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise

  1. Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
  2. Bei Sgraffito handelt es sich um eine historische Putztechnik, die erstmals in der Renaissance zur Herstellung von Fassadendekorationen eingesetzt wurde. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und lässt sich mit Ritz- oder Kratzputz übersetzen. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].

Kartenausschnitt

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