Gut Gieshügel

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Gut Gieshügel
Ortstyp Ortsteil
Gemeinde Gerbrunn
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen
Gut Gieshügel - Fischerhaus

Gut Gieshügel ist ein Ortsteil der Gemeinde Gerbrunn im Landkreis Würzburg im Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern.

Geografie

Geografische Lage

Gut Gieshügel liegt etwa zwei Kilometer südöstlich der Gemeinde Gerbrunn, nördlich der Gieshügler Höhe und ist umgeben von Feldern.

Geschichte

Erwähnt wird das Gut erstmals im Jahr 1108. Damals schenkte der freie Bauer Sigeloch zwei Mansen dem Altar des heiligen Petrus in „Giezzen“ mit dem Vorbehalt der lebenslänglichen Nutzung. 1376 erfolgt die erste schriftliche Beurkundung in einem Lehensbuch der Grafschaft Castell. 1475 schloß Wilhelm Schenk von Limpurg, ein Verwandter von Fürstbischof Gottfried IV. Schenk von Limpurg und das Domkapitel zu Würzburg mit Margarete Truchsessin zu Seinsheim einen Vertrag, der den Schaftrieb „auf dem Gießhübel“ regelte. In der Amtszeit von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erhielt dessen Bruder Dietrich Echter von Mespelbrunn die Hälfte des Hofes. Seitdem nannte man den Hof auch „Wolferstetten“ oder „Wolmerstetten“. In einer Urkunde aus dem Jahr 1651 wurde der Hof ausführlich beschrieben. Die Größe der Hofanlage führte immer wieder zu Teilungen, so besaßen zeitweise vier Pächter den Hof.

Laut topographischem Handbuch für den Untermainkreis gehörte das Gut 1830 je zur Hälfte dem Augustinerkloster und der Universität Würzburg. Seit April 1887 wurde hinter den Mauern des Guts in einer Brennerei aus Getreide (Weizen, Roggen oder wie zuletzt Triticale) hochprozentiger Industriealkohol (86-prozentiger Ethylalkohol) hergestellt. Pro Saison wurden aus rund 300 Tonnen Getreide 700 Hektoliter Alkohol gewonnen, weißer Rauch stieg aus dem hohen Schornstein. Im Herbst 2013 lief jedoch das staatliche Monopol für Industriealkohol aus und die Destille musste schließen. Gegenwärtig wird das Gut landwirtschaftlich genutzt.

Namensgeber

Namensgeber ist der Gieshügel, bzw. Gieshügeler Höhe, eine Erhebung südlich des Gutes.

Baubeschreibung

Zum Gut Gieshügel gehört unter anderem das Fischerhaus im Südwesten. Es handelt sich dabei um einen lang gestreckten Satteldachbau aus dem 18. Jahrhundert. Weiterer Bestandteil ist das daran anschließende Bauernhaus, ein eingeschossiger Satteldachbau über einem Kellergeschoss im Kern aus dem 17. Jahrhundert datierend und inzwischen erneuert. Zwei Hoftore mit Fußgängerpforten (ebenfalls 17. Jahrhundert) gewähren Zugang in den Bauernhof. Ferner gibt es eine Nische mit Sebastiansfigur aus dem 18. Jahrhundert, einen kleinen Löschteich und zahlreiche Wirtschaftsgebäude.

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaft

Seit 1965 ist das Gut von der Südzucker AG gepachtet. Über 200 Hektar Ackerfläche zählen zum Gut Gieshügel. Angebaut werden vor allem Getreide, Zuckerrüben und Raps. Einst befand sich auch eine Viehhaltung am Standort - diese wurde jedoch 1991 aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben.

Verkehr

Am Ortsende von Gerbrunn an der Ortsverbindungsstraße nach Randersacker zweigt die Gieshügeler Straße zum Gut Gieshügel ab.

Siehe auch

Literatur

  • Anton Rottmayer: Statistisch-topographisches Handbuch für den Untermainkreis des Königreiches Bayern. Würzburg 1830, S. 368
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Gerbrunn, Nr. D-6-79-136-18

Weblinks

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