Heimgarten

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Heimgarten
Heimgarten Heimgartenweg4.JPG
Blick auf den Heimgarten im August 1955

Heimgarten (auch: Heimgartensiedlung) ist die Bezeichnung für ein Wohngebiet im nördlichen Teil des Stadtbezirks Frauenland (Stadtteil Mönchberg).

Lage

Die Kolonie wird südlich eingegrenzt durch die Barbarastraße und den Zweierweg und nördlich durch die Gneisenaustraße bzw. Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg. Sie wird durchquert durch den Heimgartenweg und mehrere Fußwege.

Namensgeber

Die Philosophie der Baugenossenschaft von Angehörigen der Verkehrsanstalten (gegenwärtig: Baugenossenschaft für Eisenbahner eG) war, den überwiegend bei der Eisenbahn beschäftigten Genossen, die oft an Kohlestaubasthma oder Kohlenmonoxidvergiftungserscheinungen litten, für Gesundheit und frische Luft Ihrer Mitglieder Sorge zu tragen. Da zu Zeiten des Baus der Wohnblocks noch keine Balkons zum Standard gehörten, war zusammen mit der Miete für die Wohnung auch ein Teil eines Kleingartens verbunden, der in der Nähe des Hauses bewirtschaftet werden konnte. Das bedeutet, die Baugenossenschaft bot Heim und Garten. Gegenwärtig weisen noch Schilder am Stadtring Süd auf das Wohngebiet hin.

Geschichte

Das Wohngebiet war ursprünglich die Kolonie der Baugenossenschaft von Angehörigen der Verkehrsanstalten. Auf 15.520 Quadratmeter Baugrund wurden im Oktober 1911 dort die ersten von ursprünglich 17 Häusern mit 102 Wohnungen bezogen (Heimgartenweg 1-12, Gneisenaustraße 25-29). Da das Grundstück vom Staat in Erbpacht (Erbbaurecht) zur Verfügung gestellt wurde und die Bau- und Erschließungskosten gering gehalten wurden, war das Wohngebiet vor allem Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen vorbehalten. Neben der Baugenossenschaft errichteten anschließend auch die Reichsbahn (heute DB AG) und die Gemeinnützige Baugesellschaft für Kleinwohnungen mbH (heute: Stadtbau Würzburg GmbH) Wohnhäuser im Bereich Heimgarten. Die weitere Ausdehnung erfolgte dabei in östliche und südliche Richtung.

Die Bebauung zeichnete sich durch Mansarddächer, großzügige Grünflächen und Kleingärten (Selbstversorgung) aus. Die ursprüngliche Gebäude- und Siedlungsstruktur ist auch heute noch erhalten, wobei die Wohnbebauung teilweise modernisiert bzw. erweitert wurde. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 verursachte Schäden wurden 1946 in Schätzungsakten erfasst und 1947 behoben. Bis in die 1980er Jahre war die Siedlung über den Haltepunkt Würzburg-Heimgarten an die Bahnlinie angeschlossen. Zeitweise gab es mit der Heimgarten-Gaststätten bzw. Chinatown (Barbarastraße 45) und dem Barbarastüble (Heimgartenweg 6a) Gastronomiebetriebe und darüber hinaus eine Sparkasse-Filiale (Städtische Sparkasse Würzburg, Zweigstelle Heimgarten, Heimgartenweg 8, bis Januar 2004) in der Wohnsiedlung.

Im Jahr 2014 wurde das Grundstück Barbarastraße 41 a-d mit 20 Eigentumswohnungen bebaut. Die fünfteilige Wohnanlage entstand auf einem ehemaligen Gartengrundstück und sorgte somit für eine Nachverdichtung des Wohngebietes.

Bilder

Unterwegs in Würzburg (Video)

„Unterwegs im Stadtteil Heimgarten in Würzburg“ von wuerzburg-fotos.de

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ÖPNV

Die Wohnsiedlung wird an den Haltestellen Heimgarten und Zweierweg von der Buslinie 28 (Busbahnhof-Möchberg) angefahren.

Trivia

  • Unmittelbar angrenzend an die ursprüngliche Heimgartensiedlung befinden sich die Gebäude des Studentenwohnheims Adam-Stegerwald-Haus (Adam-Stegerwald-Wohnheim) in einer für die 1980er Jahre typischen Architektur (Baujahr 1981).
  • Der Heimgarten war auch der Titel einer Zeitschrift („Haus- und Volksblatt“), die vom Januar 1864 bis Februar 1865 vom Münchner Heimgarten-Verlag herausgebracht wurde.

Quellen

Kartenausschnitt

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