Heinrich Denzinger

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Prof. Dr. Heinrich Joseph Dominikus Denzinger (* 10. November 1819 in Lüttich; † 19. Juni 1883 in Würzburg) war Priester und Dogmatikprofessor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Denzinger wurde als Sohn des Universitätsprofessors Bernard Ignaz Denzinger geboren. Sein jüngerer Bruder war der Architekt und Baumeister Franz Josef von Denzinger und der Kirchenrechtler August Denzinger.

Leben und Wirken

Denzinger hatte in Lüttich das College royal besucht. Infolge der belgischen Revolution musste er 1831 flüchten. [1] und lebte anschließend mit seiner Familie in Würzburg. Er studierte Philosophie und Theologie in Würzburg und an der Gregoriana in Rom. 1844 empfing er die Priesterweihe.

Professor in Würzburg

1848 wurde er als Professor für neutestamentliche Exegese an die Universität Würzburg berufen und war ab 1854 Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Würzburg. Neben dem Fundamentaltheologen Franz Hettinger und dem Kirchenhistoriker Joseph Adam Gustav Hergenröther war er der Hauptträger des wissenschaftlichen Rufes der Würzburger katholisch-theologischen Fakultät.

Seit 1860 rückenmarksleidend, hielt er zuletzt in seiner Wohnung Vorlesungen vor einem kleinen Kreis und betätigte sich rastlos literarisch.

Forschungsgebiete

Seine Forschungen betrafen sowohl den systematischen als auch den historischen Bereich. In dem Werke „Vier Bücher von der religiösen Erkenntnis“ setzte er sich mit den Mitteln der rationalen Beweisführung mit den christentums- und religionsfeindlichen Strömungen der Zeit auseinander. 1849 erschien eine Schrift über die Echtheit des bisherigen Textes der Ignatianischen Briefe (Ergänzungen dazu in der Theologischen Quartalschrift 1851/52), 1853 das Werk „Die spekulative Theologie Günthers“. Seine Zuständigkeit in textkritischen Fragen trat besonders zutage in der Ausgabe S. Brunonis Episcopi Herbipolensis opera (Migne, PL 142). Am Wichtigsten und für das theologische Studium als Basislektüre dienend, ist die in vielen Auflagen erschienene Quellensammlung „Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum“ (1854, bearbeitet von Karl Rahner 1955). Sie umfasst alle, für die katholische Theologie wichtigen, Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrdokumente zu Fragen des Glaubens und der Sitten.

Publikationen (Auszug)

In der Liturgiewissenschaft noch vielfach benutzt ist die von ihm herausgegebene Sammlung lateinischer Übersetzungen ostkirchlicher Texte zur Feier der Sakramente: „Ritus Orientalium, Coptorum, Syrorum et Armenorum“ (2 Bände, Würzburg, 1863–1864).

Letzte Ruhestätte

Seine letzte Ruhe fand er im Ehrengrab der Universität Würzburg auf dem Hauptfriedhof.

Quellen und Literatur

Erläuterungen und Hinweise

  1. In der Belgischen Revolution von 1830 erhob sich die überwiegend katholische Bevölkerung der südlichen Provinzen des Vereinigten Königreichs der Niederlande gegen die Vorherrschaft der mehrheitlich protestantischen Nordprovinzen. Innerhalb weniger Wochen im August und September führte der Aufstand zur Aufteilung des Königreiches in zwei Staaten. Das überwiegend niederländischsprachige Flandern und das überwiegend französischsprachige Wallonien begründeten das neue Belgien. Nur Teile Luxemburgs blieben bis 1890 in Personalunion mit den Niederlanden verbunden. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
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