Heinrich I.

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Bischof Heinrich I.

Heinrich I. († 14. November 1018 in Würzburg) war von 996 an bis zu seinem Tod Bischof von Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Heinrich I. stammt vermutlich aus dem Haus der Grafen von Rothenburg, benannt nach dem heutigen Rothenburg ob der Tauber. Spätere Forschungen schreiben ihn den Konradinern zu. Sein Halbbruder mütterlicherseits ist der italienische Kanzler und Erzbischof von Köln Heribert, dessen Vater Graf Hugo von Worms im Einrichgau ist. Die beiden Eichstätter Bischöfe Heribert (1022–1042) und Gezemann (1042) sind Neffen des Heinrich.

Leben und Wirken

Nach dem Tod des Vorgängers Bernward auf der Rückreise von Konstantinopel empfahl Kaiser Otto III. seinen Kanzler Heribert. Dieser setzte sich allerdings für seinen Halbbruder Heinrich ein. Unter Heinrich I. wurde das Bistum um 996 erneut in seiner Immunität als Hochstift bestätigt.

Bischof in Würzburg

Heinrich I. wird oft als Schöpfer des (weltlichen) Fürstbistums Würzburg bezeichnet, da er dafür wichtige Rechte vom Kaiser bestätigt und erweitert bekam und den Einflussbereich des Bischofs damit erheblich erweiterte (Privilegien). Im Februar/März 1002 nahm Herzog Heinrich IV. von Bayern [1] den Würzburger Bischof vorübergehend in Geiselhaft und erzwang so von dessen Halbbruder Erzbischof Heribert von Köln die Herausgabe der Heiligen Lanze [2], der wichtigsten und heiligsten Insignie des Ostfrankenreichs. Somit wiederum verschaffte sich der Bayernherzog einen bedeutenden Vorteil im Kampf um die Nachfolge des im Januar 1002 in Italien kinderlos verstorbenen Kaisers Otto III. [3] In der sogenannten Schweinfurter Fehde (im August 1003[4] schließlich stand Bischof Heinrich dem König gegen den Schweinfurter Markgrafen Heinrich bei.

Auf den Synoden in Mainz am 25. Mai 1007 sowie in Frankfurt am 1. November 1007 setzte König Heinrich II. gegen den Widerstand eines Großteils des deutschen Episkopats die Errichtung eines neuen Bistums in Bamberg durch. Bischof Heinrich von Würzburg gehörte hierbei zu den schärfsten Gegnern, da er aufgrund dieser Neugründung erhebliche Teile im Osten seines Kirchensprengels an Bamberg abtreten musste. König Heinrich entschädigte den Würzburger Bischof schließlich, indem er ihm Gebiete rund um Meiningen im Süden Thüringens überließ. Der Geschichtsschreiber Bischof Thietmar von Merseburg berichtet außerdem, der König habe Bischof Heinrich die Erhebung Würzburgs zum Erzbistum zugesagt; ein Versprechen, das er jedoch nicht einlösen konnte. [5]

Bautätigkeit

Mit seiner Herrschaft werden die Bauten der Stadtmauer und des Kollegiatenstiftes Haug um 1000 und des Benediktinerkloster St. Stephan um 1014 verbunden.

Grablege

Er wurde im Würzburger Dom bestattet.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Peter Kolb, Ernst-Günter Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte. Würzburg 1989, S. 219-227.
  • Franz Xaver von Wegele Heinrich I. (Bischof von Würzburg) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 629–632
  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Würzburg Teil 1 - Die Bischofsreihe bis 1254. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Germania Sacra - Neue Folge 1 - Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1962, S. 74 ff., ISBN: 978-3-11-001283-5 (Onlinefassung)

Weblinks

Erläuterungen und Hinweise

  1. Der Bayernherzog Heinrich IV., identisch mit Kaiser Heinrich II., der Heilige (1002 bis 1024). Er ist der Urenkel des König Heinrich I. (919 bis 936), aus dem Geschlecht der Liudolfinger die den deutschen Thron von 919 bis 1024 inne hatten.
  2. Die Heilige Lanze ist das älteste Stück der Reichskleinodien der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Sie enthält angeblich ein Stück eines Nagels vom Kreuz Christi (Heiliger Nagel). Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  3. Stefan Weinfurter: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Regensburg 1999, S. 38/39, ISBN: 978-3791716541
  4. Die Schweinfurter Fehde war ein Aufstand des Nordgaugrafen Heinrich von Schweinfurt gegen König Heinrich II. im August 1003. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
  5. Stefan Weinfurter, a.a.O., S. 255/256


Vorgänger Amt Nachfolger
Bernward Bischof
996 - 1018
Meginhard I.
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