Heinrich Zeuner

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Dr. Heinrich Zeuner

Dr. Heinrich Zeuner (* 1. Dezember 1885 in Eschau/Kreis Haßfurt; † 3. Juni 1946 in Schweinfurt) war Journalist und Hauptlehrer.

Leben und Wirken

Heinrich Zeuner wurde als Sohn der Oberlehrerseheleute August Zeuner und Emma, geborene Bomhard, geboren. Seine Volksschul- und Gymnasialzeit verbrachte er in Kitzingen, besuchte darauf 1903 das Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg und erhielt dann ab 1905 eine Anstellung im Bayerischen Volksschuldienst. Seine Tätigkeit als Lehrer war zunächst in Wiesenbronn, worauf er ab 1907 bis 1910 nach Thüngen versetzt wurde. Schon immer hatte er eine große Liebe zu Pilzen, die durch seine Schüler, die ihn verehrten und auf den Schulausflügen so manches neue Exemplar fanden, verstärkt wurde. Als er dann ab 1910 in Würzburg lehrte und sich weiter in die Pilzkunde einarbeiten konnte, bekam er durch Prof. Dr. Hans Kniep die Anregung, sich weiter zu bilden, da er bereits über große Pilzkenntnisse verfüge. Zeuner befolgte den Rat und erwarb, nach Besuch der erforderlichen Vorlesungen und Übungen nach Vorlage der Dissertation „Die geographische Verbreitung der Pilze in der Umgebung Würzburgs“, unter Prof. Kniep im Jahre 1922 den Doktortitel.

Etwa zur gleichen Zeit, nachdem dies bereits auf dem Nürnberger Mykologen-Kongress im August 1921 beschlossen wurde, gründete man, mit dem Sitz in Würzburg die „Deutsche Gesellschaft für Pilzkunde“. Vorstand wurde Prof. Kniep, Schriftführer Dr. Zeuner. Die neu gegründete Gesellschaft bekam einen Raum im Fränkischen Museum für Naturkunde zur Verfügung gestellt, der zu Pilz-Lehrschauen, Präparaten, Aufhänge-Bildern, Dias und als Bibliothek geeignet war. In diesem Raum leitete Zeuner die Pilz-Ausstellungen, die, außer einiger pilzarmer Jahre, jeweils im Herbst stattfanden und sich immer größerer Beliebtheit erfreuten.

In der Zeit des Nationalsozialismus waren die Pilz-Ausstellungen immer weniger geworden, es fehlte an Leuten zum Sammeln und auch an Besuchern. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde die Residenz mit dem Naturkundemuseum zerstört. Zeuners wertvolles, in langen Jahren angesammeltes Pilzmaterial, wissenschaftliche Bücher und Original-Pilzaquarelle verbrannten restlos. Nach Schweinfurt evakuiert, wo er noch als Hauptlehrer tätig war, erlag er, einige Studen vor der Bekanntgabe seiner Ernennung zum Schulrat, auf einen Gang über den Schweinfurter Markt, einem Herzinfarkt.

Ehrenamtliches Engagement

Mitgliedschaft

Zeuner war seit 10. November 1934 Mitglied der Hätzfelder Flößerzunft.

Letzte Ruhestätte

Dr. Heinrich Zeuner wurde im Familiengrab auf dem Friedhof in Obereisenheim beigesetzt.

Posthume Würdigung

Nach ihm wurde die Heinrich-Zeuner-Straße im Stadtbezirk Steinbachtal benannt.

Siehe auch

Quellen

  • Paul Matheis: Zum Gedenken an Dr. Heinrich Zeuner. In: Abhandlungsband des Naturwissenschaftlichen Vereins Würzburg e.V. Band 11, 1970, S.107 f.

Einzelnachweise

  1. Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Zeit und im „Dritten Reich“ (juristische Dissertation, Würzburg 2004), hrsg. von Ulrich Wagner, Band 17 der Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 2011, S. 267
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