Jürgen Vorndran

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Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran (2021)
Dr. Jürgen Vorndran (2020)
Dr. Jürgen Vorndran (2008)

Dr. Jürgen Vorndran (* 30. April 1967 in Bad Neustadt) ist Geistlicher, gehört seit 2009 dem Domkapitel an und ist seit dem 21. September 2020 Generalvikar der Diözese Würzburg.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt trat er 1986 ins Würzburger Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1988 wechselte er ans Collegium Germanicum und die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom. Von 1991 bis 1992 studierte Vorndran an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München. Friedrich Kardinal Wetter weihte ihn am 10. Oktober 1993 in der römischen Kirche des Heiligen Ignatius von Loyola zum Priester. Danach absolvierte Vorndran am Bibelinstitut in Rom ein Lizentiatstudium in Bibelwissenschaften.

1996 kehrte er ins Bistum Würzburg zurück und wurde Kaplan in Untersteinbach mit Prölsdorf, Theinheim, Fabrikschleichach und Geusfeld im Steigerwald. Zum 1. Oktober 1998 übernahm er als Pfarradministrator die Stiftspfarrei St. Peter und Alexander in Aschaffenburg mit zeitlicher Freistellung zur Promotion. 2001 promovierte Vorndran an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Prof. Erich Zenger mit einer Monographie über Psalm 86 zum Doktor der Theologie. 1999 erfolgte die Ernennung zum Pfarrer der Stiftpfarrei, von 2001 bis 2005 war Vorndran auch Seelsorger für italienisch sprechende Katholiken am Untermain. Von 2000 bis 2005 war er stellvertretender Dekan, von 2005 bis 2008 Dekan des Dekanats Aschaffenburg-Stadt. Mit Gründung der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Martin Innenstadt“ in Aschaffenburg am Pfingstmontag 2006 wurde er deren Moderator. Bereits 1999 übernahm Vorndran die Aufgabe des Ökumenebeauftragten für das Dekanat Aschaffenburg-Stadt und wurde von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele im Jahr 2003 in die Ökumene-Kommission der Diözese Würzburg berufen. Von 2001 bis 2008 war er Mitglied im Diözesansteuerausschuss.

Dompfarrer und Stadtdekan

Zum 1. Dezember 2008 ernannte ihn Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Pfarrer am Kiliansdom zu Würzburg sowie zum Pfarrer der Pfarreien Neumünster, St. Peter und Paul (Altstadt) und der Hofpfarrei. Vom 1. Januar 2009 bis zu seiner Ernennung zum Domkapitular war Vorndran auch Ordinariatsrat. Am 1. November 2009 hat ihn Bischof Friedhelm zum Domkapitular an der Kathedralkirche zu Würzburg ernannt. [1] Die Neubesetzung war nötig geworden, nachdem Domdekan Prälat Kurt Witzel altersbedingt aus dem Domkapitel ausgeschieden war und Monsignore Günter Putz zum Domdekan bestimmt wurde. Am 10. Januar 2010 wurde er Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Innenstadt und im gleichen Jahr zum Dekan des Dekanats Würzburg-Stadt gewählt. Nach seiner Wahl zum Generalvikar der Diözese Würzburg wurde er am 26. September 2020 als Dompfarrer und Stadtdekan verabschiedet. [2] Sein Nachfolger als Dompfarrer und Ordinariatsrat wurde Stefan Gessner.

Domdekan

Die Mitglieder des Domkapitels unter Vorsitz von Dompropst Weihbischof Ulrich Boom wählten den 53-jährigen Dompfarrer und ernannten Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran am 15. Mai 2020 zum Nachfolger des bisherigen Domdekans Prälat Günter Putz, der altersbedingt seine Aufgaben als Domkapitular und Domdekan abgegeben hat. Bischof Dr. Franz Jung bestätigte die Wahl. [3] [4] Am 16. Juni 2020 wurde Vorndran im Würzburger Kiliansdom in die neue Aufgabe als Domdekan eingeführt. [5]

Stiftungsleitung

Dr. Vorndran leitete die rechtsfähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts Thekla und Amalie Büttner-Stiftung bis 2020.

Generalvikar

Bischof Dr. Franz Jung hat Domdekan Dr. Jürgen Vorndran die Ernennungsurkunde übergeben.

Der bisherige Generalvikar Thomas Keßler bat Bischof Dr. Franz Jung auf eigenen Wunsch hin um Entbindung von seiner Aufgabe als Generalvikar zum 7. September 2020. Das teilte er den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rates (AGR) und der Ordinariatskonferenz am 5. Mai in Würzburg mit. Ende Januar hatte Keßler bereits Bischof Dr. Franz Jung informiert. Der Bischof nahm den Rücktritt Keßlers zum 7. September 2020 an und dankte ihm für seine Dienste als Generalvikar. Gleichzeitig ernannte Bischof Jung den Würzburger Dompfarrer und Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran zu seinem neuen Generalvikar. Bischof Franz Jung führte Vorndran am 21. September als Generalvikar ein. [6] Die öffentliche Vorstellung des neuen Generalvikars erfolgte am 27. September bei einem Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom. Vorndran beendete seine Vorstellung, gewandt an Bischof Franz, mit den Worten aus dem Buch Jesaja 6,8 „Hier bin ich, sende mich!“.

Am 24. Januar 2022 outeten sich deutschlandweit über 100 Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche tätig sind, öffentlich als lesbisch, schwul, trans, inter, queer oder non-binär. Mit Generalvikar Jürgen Vorndran hat erstmals ein führender Vertreter des Bistums Würzburg eine Unterstützung der Initiative „#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst“ signalisiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei kirchlichen Einrichtungen beschäftigt sind und in einer homosexuellen Partnerschaft leben, müssten keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen fürchten, schreibt der Verwaltungschef der Diözese in einem Beitrag auf der Facebook-Seite des Bistums Würzburg. [7]

Ehrungen und Auszeichnungen

Im Oktober 2012 wurde Jürgen Vorndran im Rahmen der Düsseldorfer Herbstinvestitur in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. Von 2013 bis 2021 war er Prior der Komturei St. Kilian der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Siehe auch

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Dr. Jürgen Vorndran neuer Domkapitular“ (8. Oktober 2009)
  2. Nachrichten der Diözese Würzburg: „Verabschiedung von Dompfarrer und Stadtdekan Dr. Jürgen Vorndran“ (29. September 2020)
  3. Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Dr. Jürgen Vorndran neuer Domdekan (15. Mai 2020)
  4. Der Domdekan gehört neben dem Dompropst zu den zwei Dignitäten – vom lateinischen Wort für Würde – in den Reihen der Mitglieder des Würzburger Domkapitels. Zusammen mit dem Dompropst vertritt er das Domkapitel in inner- und außerkirchlichen Angelegenheiten. Die Aufgaben des Domdekans als zweitem Dignitär umfassen außerdem die disziplinäre Aufsicht in Angelegenheiten des Domkapitels und die Verantwortung für Liturgie und Musik im Dom. Bei Abwesenheit des Dompropstes vertritt er diesen als Vorsitzenden des Domkapitels. Nach dem Kirchenrecht kann nur ein Priester zum Domdekan gewählt werden. Dieser muss sich durch Rechtgläubigkeit und unbescholtenen Lebenswandel auszeichnen und seinen Dienst in lobenswerter Weise ausüben. Der Bischof bestätigt die Wahl des neuen Domdekans durch das Domkapitel. Als Mitglied des Kapitels hat der Domdekan einen Platz im Chorgestühl des Kiliansdoms. Ebenso fungiert er wie die anderen Mitglieder als Rat des Bischofs und hat Sitz und Stimme im Allgemeinen Geistlichen Rat. Die Amtszeit des Domdekans ist wie die der anderen Mitglieder des Domkapitels nicht begrenzt. Jedes Mitglied des Domkapitels soll aber bei Vollendung des 70. Lebensjahrs den Verzicht auf seine Stelle anbieten. Der Verzicht bedarf der Annahme durch den Bischof. (Quelle: Pressestelle Ordinariat Würzburg)
  5. Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Ein Vorrang im Dienen“ (16. Juni 2020)
  6. Pressestelle Ordinariat Würzburg POW: „Bischof übergibt Generalvikar Vorndran die Ernennungsurkunde“ (21. September 2020)
  7. Main-Post: „Würzburger Generalvikar: Homosexuelle Beschäftigte müssen keine Konsequenzen fürchten“ (26. Januar 2022)
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