Johannes Stark

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Johannes Stark

Prof. Dr. Johannes Stark (* 15. April 1874 in Schickenhof; † 21. Juni 1957 in Traunstein) war Physiker und 1919 Physik-Nobelpreisträger.

Leben und Wirken als Physiker

Johannes Stark studierte nach dem Abitur die Fächer Physik, Mathematik, Chemie und Kristallographie in München und promovierte 1897 an der dortigen Universität.

Nach Professorenstellen in Göttingen, wo er im Jahre 1905 den optischen Doppler-Effekt an Kanalstrahlen entdeckte, und an der RWTH Aachen, wo er den Nachweis der heute als Stark-Effekt bezeichneten Aufspaltung der Spektrallinien im elektrischen Feld führte, erhielt er für diese beiden Forschungen im November 1919 den Physik-Nobelpreis als Professor der Universität Greifswald, wo er ab 1917 Lehrstuhlinhaber war. [1]

Professor in Würzburg

Nach dieser Ehrung ging er im Oktober 1920 als Nachfolger von Wilhelm Wien nach Würzburg, aber schon nach zweijähriger Tätigkeit verließ er wieder die Universität, da ihm ein gewünschter Entlastungsurlaub, den er aufgrund seines (im Rahmen eines zeitaufwendigen und als Nebentätigkeit durchgeführten Investmentgeschäftes) geschwächten Gesundheitszustandes beantragt hatte, zunächst nicht gewährt worden war. [2] Auch geriet er infolge seiner Unterstützung der Habilitation des Einstein-Gegners Ludwig Glaser in Konflikt mit seinen Professorenkollegen. Nach seiner Kündigung in Würzburg war er als Wissenschaftler in Privatlaboratorien tätig. Die Nachfolge Starks trat ab dem Wintersemester 1922/23 Ernst Wagner, ein Assistent und Doktorand Röntgens, an.

Politische Überzeugung

Mit aggressiv vorgetragenen antisemitischen Positionen, die ihn schon in den frühen 1920er Jahren in die Nähe des Nationalsozialismus brachten, ist Stark einer der geistigen Väter des Holocaust. Aus diesem Grunde ist Stark heute ein „vergessener“ Nobelpreisträger, wenn man ihn mit anderen deutschen Preisträgern und deren Bild in der Öffentlichkeit vergleicht.

Von 1933 bis 1939 war Stark Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin.

Einzelnachweise

  1. Horst Teichmann: Die Entwicklung der „Physik“ im 4. Saeculum der Universität Würzburg, erläutert an der Geschichte eines Institutsgebäudes, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 787-807, S. 803
  2. Horst Teichmann, a.a.O., S. 803

Weblinks

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