Joseph Lange

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Joseph Lange

Joseph Lange (* 1. April 1751 in Würzburg; † 18. September 1831 in Wien) war Schauspieler, Maler, Komponist und Schriftsteller.

Leben und Wirken

Lange wurde am 2. April 1751 in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Würzburg getauft. Bereits in jungen Jahren verlor er seinen Vater, der die Stelle eines Legationssekretärs [1] bekleidete. Ein Verwandter nahm sich der Familie an und Lange, der großes Talent zum Zeichnen besaß, und er kam zum Historienmaler Schleyer, der ihm Kunstunterricht erteilte. Als dieser Verwandte auch verstarb, kam Lange 1767 zu dessen Schwiegersohn, dem Hofrat von Borie nach Wien. Dort machte er eine Lehre als Malergeselle bei Schmuzer in Wien. Seine Ausbildung in Sprachen, Gestik und Mimik bekam er im Hause Joseph von Sonnenfels' in Wien.

Schauspiel

Zusammen mit seinem älteren Bruder Michael Joseph errichtete er ein Liebhaber-Theater. 1770 gaben sie am Wiener Kärntnertortheater ihr Debüt bei der Uraufführung des „Brutus“ von Joachim Wilhelm von Brawe. 1771 wurde er ans Wiener Burgtheater engagiert, wo er durch Kaiser Joseph II. gefördert wurde. Später war er in Salzburg ansässig und als Kostümberater tätig. Gleichzeitig förderte erjunge Talente. 1811 wurde er pensioniert, war aber weiter als Schauspieler tätig, so 1817 beim Auftritt in der Uraufführung von Grillparzers „Ahnfrau“. Seit 1822 war er in Weyar bei Gmunden/Traunsee ansässig.

Malerei

Lange gab aber auch die Malerei nicht auf und spezialisierte sich hier besonders auf Porträts. Er ist der Maler des wahrscheinlich populärsten Bildes seines Schwagers Wolfgang Amadeus Mozart, das vermutlich 1782/83 entstand und ursprünglich auf einem Format von 19 x 15 cm nur Mozarts Kopf zeigte. Wahrscheinlich 1789 wurde mit einer Vergrößerung des kleinen Porträts begonnen, in dem Mozarts Oberkörper und ein Klavier hinzugefügt werden sollte, aber nie vollendet wurde.

Komponist und Schriftsteller

Lange komponierte Operetten (etwa Adelheid von Ponthieu) und Lieder. Außerdem verfasste er eine Autobiografie, die 1808 erschien. Das 26. Kapitel darin widmete er seinem Schwager Wolfgang Amadeus Mozart.

Lange als Romanfigur

Joseph Lange ging als Romanfigur in Adalbert Stifters 'Turmalin' ein.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Liebe auf den zweiten Blick. In: Eva-Maria Bast, Kirsten Schlüter: Was Würzburg prägte: 52 große und kleine Begegnungen mit der Stadtgeschichte. Main-Post, Würzburg 2017, ISBN: 978-3-946581-24-6
  • Werner Dettelbacher: Lange, Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN: 3-428-00194-X, S. 563 f.

Weblinks

Erläuterungen und Hinweise

  1. Legationssekretär ist oder war eine Dienst- oder Amtsbezeichnung für Beamte des höheren auswärtigen Dienstes verschiedener Staaten. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].

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