Karl Gößwald

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Prof. Dr. Karl Gößwald (* 26. Januar 1907 in Würzburg; † 2. April 1996 ebenda) war Zoologe und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Leben und Wirken

Aufgewachsen in Würzburg, studierte Gößwald hier Naturwissenschaften und nebenbei Medizin, spezialisierte sich dann auf die Zoologie. 1931 wurde er aufgrund einer von der Philosophischen Fakultät I der Universität Würzburg über die Ameisenfauna des mittleren Maingebietes zum Doktor promoviert. Nach einer kurzen Zeit an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau in Neustadt an der Weinstraße trat Gößwald 1935 in die Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem ein. 1941 erhielt Gößwald dort die Leitung einer eigens für seinen Arbeitsbereich eingerichteten Dienststelle für Termiten- und Ameisenforschung. 1942 wechselte er zur Preußischen Versuchsanstalt für Waldwirtschaft nach Eberswalde, wo er 1944 zum Abteilungsleiter ernannt wurde.

Professor in Würzburg

Da die Versuchsanstalt auch mit den bayerischen Forstbehörden zusammenarbeitete und in Würzburg eine Außenstelle begründet hatte, kehrte Gößwald nach dem Zweiten Weltkrieg an die Universität Würzburg zurück, habilitierte sich 1947 für das Fach Zoologie und gründete das Institut für Angewandte Zoologie, dessen Leitung ihm 1950 übertragen wurde. Das ehemalige Institut ist heute Teil des Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie III).

An der Naturwissenschaftlichen Fakultät hatte er zudem die Professur für angewandte Zoologie inne, zunächst ab 1948 als planmäßiger außerordentlicher Professor und ab 1966 als ordentlicher Professor. Gößwald gründete die „Ameisenschutzwarte Würzburg“, als erste ihrer Art weltweit, wo unter anderem mit dem Ziel der Wiedereinbürgerung der Roten Waldameise in großem Stil Königinnen gezüchtet wurden.

Forschungsgebiet

Internationale Bekanntheit erlangte Gößwald vor allem mit seinen Untersuchungen über Ameisen. Er propagierte den Einsatz von Waldameisen, um mit ihnen auf biologisch-ökologischem Wege die Widerstandskraft von Waldbeständen gegen forstschädliche Insekten zu erhöhen.

Publikationen

Im Ruhestand fasste Gößwald 1985 seine in jahrzehntelanger Arbeit gewonnenen Erkenntnisse in Organisation und Leben der Ameisen zusammen und schrieb 1989/90 sein zweibändiges Hauptwerk über die Waldameise.

Nachlass

Seine gesamten Forschungs- und Arbeitsunterlagen sowie Gerätschaften der ehemaligen „Ameisenschutzwarte Würzburg“ hatte er bereits 1990 der Ameisenschutzwarte Bayern überlassen.

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)

Mitgliedschaft

Seit 1927 war Gößwald Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Gothia Würzburg.

Siehe auch

Weblinks

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