Karl der Große

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Karl der Große (Gemälde von Albrecht Dürer)

Karl der Große (* 2. April 747 oder 748 [1]; † 28. Januar 814 in Aachen) war römischer König ab 772 und Kaiser ab 800 im gesamten Frankenreich.

Familiärer Hintergrund

Sein Vater war Pippin der Jüngere, fränkischer Hausmeier [2] und (seit 751) König, seine Mutter Bertrada, Tochter des Grafen Heribert von Laon. Sein Bruder war König Karlmann I. mit dem er sich ab 768 die Königswürde teilte. Jeder hatte sein eigenes Reich. Karlmann war von 768 bis Dezember 771 der König für Ostfranken.

Karl war bestimmt viermal, evtl. auch fünfmal verheiratet. Er hatte mindestens 9 Frauen. Aus ehelichen und diversen anderen Verbindungen hatte er zahlreiche Kinder, wie Karl der Jüngere und sein Nachfolger als Kaiser, Ludwig der Fromme, aus der dritten Ehe mit Hildegard, Tochter des schwäbischen Grafen Gerold und der Imma. Die 14-jährige Hildegard heiratete er 772. 783, nach 11 Jahren Ehe starb sie mit 25 Jahren, sie hatten 9 Kinder. Die vierte Ehefrau war Fastrada aus dem Geschlecht der Mattonen. Auch Megingaud, der 2. Abt in Rorinlacha, und der 2. Bischof von Würzburg, war Mattone.

Leben und Wirken

Karl übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 768 Titel und Regierung als König der Franken gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann I.. Allerdings hat jeder sein eigenes Reich. Nach dem plötzlichen Tod seines Bruder Karlmann 771, übernahm Karl die Alleinherrschaft. Sein Reich vergrößerte er durch die Machtübernahme in der Lombardei, in Bayern und Sachsen. Er nahm den aus Rom geflohenen Papst Leo III. bei sich auf, bestätigte dem Papst die Herrschaft über den Kirchenstaat und wurde am 25. Dezember 800 in Rom durch Papst Leo zum Kaiser gekrönt.

Kaiser im Mittelalter

Karls Bedeutung liegt in seiner politischen und geschichtlichen Wirksamkeit. Seine Bemühungen um Ordnung und Frieden im Reich begründeten das Staatskirchentum. Die Bildung förderte er mit Hilfe der von ihm gegründeten kirchlichen Schulen, das Verhalten der Menschen wollte er durch Intensivierung der Seelsorge bessern, damit der Klerus in den Pfarreien seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte, wurde der „Pfarrzehnte“ eingeführt. Mit seiner Politik legte er die Fundamente des christlichen Abendlandes.

Karls Erbe

Auf Karls Initiative geht die Einführung der nach ihm benannten „karolingischen Minuskel“ zurück, einer vereinfachten Schreibweise lateinischer Buchstaben, die als Grundlage unserer heutigen Schrift gilt. Zwei weitere Sagen: Karl der Große im Spessart. Eine alte Sage um „Einsiedeln“. Als Karl der Große im Spessart Gericht hielt. Neustadt am Main war der Zufluchtsort der schuldlos verdächtigten Kaiserin

Zeugnisse im Bistum

  • Mai 772 Urkunde Karl des Großen an das Kloster Neustadt, Abt Megingaud, mit dem Inhalt: Königsschutz und Immunität.
  • 775 schenkte Karl das Kloster Holzkirchen samt umliegender Gemeinden dem Kloster Fulda.
  • August 781 Urkunde Karl des Großen an das Kloster Neustadt, Abt Megingaud, mit dem Inhalt: Besitzbestätigung der Klostermark.
  • 22. August 781, Weihe des Kloster mit der Vierungskirche (253 qm) an der „neuen Stätte“ (Neustadt). Neben Karl dem Großen sollen auch Bischof Willibald von Eichstätt und Erzbischof Lullus von Mainz teilgenommen haben. Laut Stiftungsurkunde überbringt Karl der Große Reliquien der hl. Maria und von St. Martin.
  • 786 Urkunde Karl des Großen an das Kloster Neustadt, Abt Waltrich, mit dem Inhalt: Bestätigung früherer Privilegien und freie Abtwahl.
  • Bischof Berowelf empfing im Oktober 788 und zu Weihnachten 793 Karl den Großen in Würzburg.
  • 790 Urkunde Karl des Großen an das Kloster Neustadt, Abt Waltrich, mit dem Inhalt: Zollfreiheit.
  • 790 Karl der Große reist mit dem Schiff von Worms nach Gemünden (Besuch in Neustadt) und dann zu Lande bis nach Salzburg an der Saale (heutiges Neustadt an der Saale) und anschließend wieder zurück nach Worms, wieder an Neustadt vorbei. Quelle: Einhard, Vita Caroli Magni.
  • Karl der Große feiert Weihnachten 793 in Würzburg und reist Anfang 794 nach Frankfurt weiter. Besuch in Neustadt am Main.

Sage

Es gibt die Sage, dass Karl der Große auf seinem Weg von der Abtei Neustadt am Main zur Karlburg bei Karlstadt in Greußenheim Gericht über seine ihm angeblich untreue Ehefrau gehalten hat. Der Flurname Kaiser Karls Gericht existiert heute noch.

Zwei weitere Sagen: 1. Karl der Große im Spessart, eine alte Sage um „Einsiedeln“. 2. Als Karl der Große im Spessart Gericht hielt, Neustadt am Main war der Zufluchtsort der schuldlos verdächtigten Kaiserin.

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • M. Becher: Neue Überlegungen zum Geburtsdatum Karls des Grossen. In: Francia Forschungen zur westeuropäischen Geschichte, Bd. 19, Ostfildern 1991, Seite 37-60.

Weblinks

Erläuterungen

  1. Matthias Becher: Neue Überlegungen zum Geburtsdatum Karls des Grossen. In: Francia Forschungen zur westeuropäischen Geschichte, Bd. 19, Ostfildern 1991, Seite 37-60.
  2. Das Amt des Hausmeiers (oder Majordomus bzw. maior domus, aus lateinisch maior „der Verwalter“ und domus „das Haus“, also des „Verwalters des Hauses“) zählte zu den Ämtern des frühmittelalterlichen Hofes. Im Merowingerreich gewannen die Hausmeier großen Einfluss und bestimmten maßgeblich die Politik des Reiches. Nähere Informationen zum Hausmeier bei Wikipedia [1].
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