Koalitionskriege

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Belagerung der Festung Marienberg 1800

Die drei Koalitionskriege von 1792 bis 1805 markieren den Beginn der Napoleonischen Kriege, die bis 1815 andauerten, um die Vorherrschaft in Zentraleuropa zwischen Frankreich und anderen europäischen Herrschern.

Erster Koalitionskrieg

Schlacht von Würzburg

Der erste Koalitionskrieg (auch erster Revolutionskrieg) war die erste kriegerische Auseinandersetzung einer großen Koalition zunächst aus Preußen, Österreich und kleineren deutschen Staaten gegen das revolutionäre Frankreich zwischen 1792 und 1797. Höhepunkt in Mainfranken war die Besetzung Ochsenfurts durch General Jean-Baptiste Jourdan und die Schlacht von Würzburg im Jahr 1796, die Erzherzog Karl von Österreich für sich entschied.

Zweiter Koalitionskrieg

Der Zweite Koalitionskrieg zwischen 1799 und 1802 wurde von einer Allianz aus Russland, Österreich und Großbritannien gegen das im Ersten Koalitionskrieg erfolgreiche revolutionäre Frankreich geführt. In Würzburg verteidigte Vincenz Dall'Aglio von Frankenfels als österreichischer Generalmajor die Festung Marienberg gegen anstürmende französisch-batavische Truppen Ende des Jahres 1800, musste aber nach deren Belagerung und Einnahme der Altstadt kampflos weichen. Die Franzosen hielten die Stadt noch bis ins Jahr 1801 besetzt. Noch vor Erlass des Reichsdeputationshauptschlusses begannen weltliche Fürsten die ihnen zugesprochenen Gebiete zu besetzen. So zog am 3. September 1802 eine kurpfalz-bayrische Division in das Fürstentum Würzburg ein und Würzburg wurde Garnison der pfälzischen Truppen. Mit den Soldaten kam der Feldprediger Karl Heinrich Fuchs, der am 31. Oktober 1802 den wohl ersten öffentlichen evangelischen Gottesdienst Würzburgs seit der Schwedenzeit abgehalten hatte, bevor 1803 die Religionsfreiheit eingeführt wurde.

Dritter Koalitionskrieg

Die bayrische Verwaltung machte sich durch die Reformwut, den Verlust ehemaliger Privilegien und die Abschaffung beliebter Feiertage innerhalb kürzester Zeit bei der Bevölkerung unbeliebt. Kurfürst Maximilian I. Joseph von Bayern wurde im Herbst 1805 in Würzburg nur reserviert empfangen, als er seinen Hof in München verlassen musste. 1806 änderten sich die Verhältnisse vor allem in Deutschland. Der Rheinbund wurde gegründet, dessen Mitglieder aus dem Heiligen Reich Deutscher Nation austraten, worauf Kaiser Franz II. am 6. August die Krone des Reiches niederlegte.

Am 1. Februar 1806 wurde das beim Frieden von Pressburg aus dem ehemaligen Hochstift Würzburg gebildete Großherzogtum Würzburg durch den neuen Landesherren Ferdinand III. von Toskana in Besitz genommen. Weil das Großherzogtum dem Rheinbund beigetreten war, musste es Kriegsmaterial stellen. So kämpften Truppen mit Würzburgern bei Kämpfen gegen Russland (1807) und in Spanien (1808). 1812 und 1813 kam Napoleon jeweils nach Würzburg und ließ die Festung Marienberg als rückwärtigen Stützpunkt in den Verteidigungszustand versetzen. Am 8. Oktober 1813 fiel Bayern von Napoleon ab, Großherzog Ferdinand wartete jedoch noch ab. Die Franzosen überquerten am 25. September den Rhein an mehreren Stellen. Da der französische Kommandant Louis Marie Turreau die Festung und das Mainviertel besetzt hielt, entschied man sich, ihn und seine Truppen auszuhungern. Dazu standen die Bayern und Österreicher unter General Karl Philipp Fürst von Wrede am Main bei Würzburg mit einem Heer von 60.000 Mann den Franzosen gegenüber, worunter am meisten die linksmainische Zivilbevölkerung litt. Turreau gab Ende März 1814 das Mainviertel frei und kapitulierte zwei Monate später nach der Abdankung Napoleons.

Folgen

Kraft Art. II des am 3. Juni 1814 zwischen Österreich und Bayern abgeschlossenen Vertrages fiel das Großherzogtum Würzburg wieder an das Königreich Bayern.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Carl Gottfried Scharold (Hrsg.): Tagebuch des k. u. k. österreichischen Generalmajors von Dall'Aglio über die Blocade und Belagerung der Festung Marienberg ob Würzburg und des dabei liegenden Stadttheils durch die gallo-batavischen Truppen im Jahre 1800. Archiv des Historischen Vereins für den Untermainkreis, Dritter Band, Erstes Heft, Würzburg 1835, S. 29 ff.

Weblinks

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