Marienberg-Lichtspiele

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Die Marienberg-Lichtspiele waren ein Kino in der Zeller Straße 43.

Geschichte

Das Lichtspielhaus eröffnete als zweites Kino der Nachkriegszeit in Würzburg am 17. Oktober 1947. Für den Kinobau wurden die nach dem Zweiten Weltkrieg verbliebenen Außenmauern der 1863 erbauten ehemaligen Reitschule des 2. Trainbataillons (seit 1920 Universitätsreitbahn) [1] verwendet. Den großen, grau getönten Theatersaal für über 1.000 Besucher, lange Zeit der größte in Franken, hatte der gelernte Kaufmann und Neuling in der Kinobranche Max Müller mit den beiden Architekten Georg Eitel und Gysebert Greiner konzipiert. Die Projektionsfläche betrug neun mal acht Meter. Die technische Ausstattung bestand aus zwei neuen Vorführgeräten gekoppelt mit einer Klangfilm-Klartonanlage, welche die Würzburger Firma Elektro-Bär installiert hatte. Zusätzlich gab es eine Veranstaltungsbühne.

Bei der Eröffungsvorstellung lief nach drei Sätzen aus dem Forellen-Quintett Franz Schuberts der erste Film - eine Metro-Goldwyn-Mayer-Produktion - „Gefundene Jahre“. [2] Das Reithallenkino hatte sich, mit wenigen Ausnahmen, ganz den Hollywood-Filmen verschrieben.

Zum 26. Oktober 1951 übernahmen Lydia und Josef Sauer das Reithallenkino, das sich nicht mehr in der wirtschaftlich besten Verfassung befand. Um das Darbietungskontingent attraktiver zu gestalten, beantragte das Ehepaar Sauer im November 1951 eine Dauergenehmigung für Gastspiele, Varieté- und andere Programmeinlagen. Damit sollte dieser Saal, ebenso wie die Mozart-Lichtspiele, als Mehrzweckhalle dienen. Allerdings erteilte die Stadtverwaltung keine Genehmigung, da die Marienberg-Lichtspiele keine räumlich adäquaten Voraussetzungen boten.

Das Kino existierte noch bis 1952 und schloss nach dem letzten dort vorgeführten Film „Samson und Delilah“ [3] wegen Unrentabilität endgültig seine Pforten. Das anspruchsvoller gewordene Publikum wünschte niveauvolle Unterhaltung in einem ordentlichen Rahmen, der zwischenzeitlich von anderen - zentraler gelegenen - Kinos in der Stadt geboten wurde. Nachnutzer des Baus wurde die Strumpffabrik Rudolf Kinder. [4]

Heutige Nutzung

Heute befindet sich dort der Discounter Norma und ein Fitnessstudio.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise und Hinweise

  1. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 399
  2. Nähere Informationen zum Film „Gefundene Jahre“ bei Wikipedia [1]
  3. Nähere Informationen zu der historischen Bibelverfilmung „Samson und Delilah“ bei Wikipedia [2]
  4. Main-Post: „Strumpffabrik in den ehemaligen ,Marienberg-Lichtspielen’“ (3. September 1952)

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort
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