Marienkapelle (Bütthard)

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Marienkapelle in Bütthard
Marienkapelle in Bütthard (2015)
Marienkapelle mit dem „Lieblingsplatz der Marktgemeinde Bütthard“ (2022)
Eingangsportal der Marienkapelle mit dem Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen
Innenansicht der Marienkapelle

Die St. Laurentius-Kapelle, oft auch als Marienkapelle oder Frauenkapelle bezeichnet, ist eine Wallfahrtskirche im südlichen Landkreis Würzburg mit lokaler Bedeutung.

Lage

Die Kapelle liegt etwa 800 m südlich des Ortskerns von Bütthard im Kapellenweg 45, umgeben von einer Wiese. Vor der Kapelle stehen zwei Linden, die seit dem 31. Dezember 1938 als Naturdenkmal „Kapellenlinden“ ausgewiesen sind. [1]

Patrozinium

Die katholische Kapelle ist dem Heiligen Laurentius von Rom geweiht (* in Osca (Spanien) oder Laurentum; † 10. August 258 in Rom). Er war zur Zeit von Papst Sixtus II. römischer Diakon und starb als christlicher Märtyrer. Patrozinium ist am 10. August.

Geschichte

In einem flachen Tal liegt die vielbesuchte Laurentius-, Frauen- oder Marienkapelle, im Volksmund „Kappel“ genannt. Eine erste Kapelle wurde 1578 erstmals urkundlich erwähnt. Der jetzige Kirchenbau in Saalbauweise mit eingezogenem Chor und Dachreiter mit Spitzhelm wurde auf Veranlassung Julius Echters im spätgotischen Stil errichtet und 1620 geweiht. Über dem Eingangsportal prangt das Wappen von Johann Gottfried von Aschhausen, der Fürstbischof von Würzburg (1617-1622) und Bamberg (1609-1622) war. Das Wappen von Johann Gottfried von Aschhausen findet sich erneut in der Spitze des Chorbogens im Innenraum und darunter die Jahreszahl 1620. Im 18. Jahrhundert kam dann eine üppige Barock-Ausstattung hinzu.

Baubeschreibung

Die Kapelle ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor und Dachreiter mit Spitzhelm.

Kunstwerke

Hinter dem schlicht wirkenden Kirchlein verbirgt sich ein barockes Kleinod von großer spiritueller Anziehungskraft.

Direkt links am Eingang steht ein Bildstock des Kitzinger Bildhauers Reiner Wirl aus dem Jahre 1763, der zum Weihwasserspender umfunktioniert wurde. Das doppelseitige Relief im Aufsatz zeigt auf der Vorderseite eine Pieta und auf der Rückseite die Krönung Mariens mit Gott, Jesus und dem Heiligen Geist. Der Bildstock stand ursprünglich nicht in der Kapelle, sondern im Freien.

Der Hochaltar (1735) und die Seitenaltäre [2] (1737) wurden gemeinsam von dem Kitzinger Schreinermeister Matthias Deichelmann und dem Kitzinger Bildhauer Johann Doser erschaffen. Als Assistenzfiguren im Hochaltar fungieren die hll. Nepomuk (Evangelienseite) und Aquilin (Epistelseite). Die Kanzel aus dem Jahre 1740 ist ein Werk des Würzburger Bildhauers Georg Adam Gutmann.

Maria-Schnee-Bildnis

Das erste Büttharder Gnadenbild stammte aus der Zeit vor 1600 und ist offenbar verschwunden. Heute steht eine Kopie des römischen Maria-Schnee-Bildes im Zentrum des Altarraumes. Einst war dieses Bild Teil eines Renaissance-Flügelaltars mit den Evangelisten Johannes und Markus auf den Seitenflügeln und einer heiligen Veronika auf der Rückseite. Dieser Altar stand in der Mitte des Raumes, so dass ankommende Pilgergruppen den Altar umrunden konnten.

1735 wurde das Holztafelgemälde aus der Zeit um 1600 in den viersäuligen Hochaltar integriert.

► Ausführliche Beschreibung des „Maria-Schnee-Bildnis“ auf den Seiten von Wallfahrten im Bistum Würzburg.

Heutige Bedeutung

Heute ist die Kapelle besonders für die Büttharder ein wichtiger Gebets- und Andachtsort. Viele Votivbilder auch aus jüngster Zeit belegen, dass Pilger hier den Beistand Mariens suchen und finden.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. „Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Bezirk Ochsenfurt“ Amtsblatt Ochsenfurt (31. Dezember 1938) S. 119
  2. Die Seitenaltäre sind Stiftungen des Dekans von Stift Haug in Würzburg, Dr. Martin Kettler, der als Sohn eines Büttharder Webers eine enge Verbindung zur Marienkapelle hegte.

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