Mwanza

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Jamatkhana in Mwanza

Mit Mwanza in Tansania besteht seit 1966 eine wechselseitige Städtepartnerschaft mit Würzburg.

Lage und Bedeutung

Mwanza ist eine Stadt mit 706.453 Einwohnern (Stand: 2012). Sie ist Hauptstadt der Region Mwanza und liegt direkt am Viktoriasee. Seit 18. November 1987 ist Mwanza Bischofssitz des gleichnamigen römisch-katholischen Erzbistums.

Geschichte

Das heutige Tansania bildete zusammen mit den Nachbarregionen Ruanda, Burundi und Sansibar von 1888 bis 1916 das deutsche Kolonialgebiet Deutsch-Ost-Afrika.

Städtepartnerschaft

Partnerschaft Mwanza Logo.jpg
Urkunde des Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreises

Die Partnerschaft mit Mwanza gehört zu den ältesten der Mainfrankenmetropole. Schon 1963 signalisierte die Stadt Würzburg dem Deutschen Städtetag ihr Interesse an einer Partnerschaft mit einem Entwicklungsland. Nach eingehenden Beratungen mit dem Auswärtigen Amt entschied man, Kontakt mit der Stadt Mwanza im damaligen Tanganjika aufzunehmen. Der Zusammenschluss Tanganjikas mit Sansibar am 29. Oktober 1964 rief diplomatische Verwicklungen mit Deutschland hervor, so dass die diplomatischen Beziehungen des neuen Tansania mit der Bundesrepublik Deutschland 1965 abgebrochen wurden. Dennoch besuchte Oberbürgermeister Dr. Helmuth Zimmerer während einer Ugandareise die Eröffnung eines Leprakrankenhauses des Deutschen Aussätzigen Hilfswerks Mwanza und wurde dort am 8. Februar 1966 mit dem Wunsch nach einer Städtepartnerschaft mit Würzburg überrascht. Am 28. Juni 1966 stimmte der Würzburger Stadtrat einer Partnerschaft mit der Stadt am Viktoriasee zu.

Durch den Oberbürgermeisterwechsel in Würzburg und die Auflösung der kommunalen Selbstverwaltungsorgane in Tansania schliefen die Beziehungen zwischen den Städten ein. Das Bündnis geriet in der Folgezeit immer mehr in Vergessenheit, bis 1986 eine Wählerinitiative die Partnerschaft wieder ankurbeln wollte. Im Jahre 1992 beschloss der Stadtrat von Würzburg, die Städtepartnerschaft mit Mwanza wieder zu beleben. Vor allem dem Engagement des Missionsärztlichen Instituts ist zu verdanken, dass die Partnerschaft auch in Mwanza wieder auflebte.

Menschenrechte

In einem offenen Brief Mitte November 2018 zeigte sich Oberbürgermeister Christian Schuchardt besorgt wegen der Jagd auf homo-, bi- und transsexuelle Menschen in Tansania. Seinem Amtskollegen in Würzburgs tansanischer Partnerstadt Mwana, James Bwire, hat er geschrieben, das Festhalten an fundamentalen Menschenrechten sei die Grundlage für den Austausch zwischen den Partnerstädten.

Schuchardt appellierte an Mwanzas OB und John Paul Wanga, den Gouverneur der Region Ilemena, zu der Mwanza gehört, nicht die LGBT-Menschen zu bekämpfen, sondern die Ursachen des Hasses gegen sie. Würzburger und Deutsche, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, seien irritiert und besorgt wegen der Jagd auf LGBT-Menschen (von „Lesbian, Gay, Bi- and Transsexuals“). Tansania dürfe das nicht unterschätzen.

Schuchardt bat um Verzeihung für seine Einmischung, „aber Menschenrechte“, so schrieb er, „sind keine innere Angelegenheit“. Sein tiefster Wunsch sei, dass kein Schatten falle auf die 52 Jahre alte Städtepartnerschaft. [1]

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 2017: Deutscher Lokaler Nachhaltigkeitspreis „ZeitzeicheN“ in der Kategorie „Internationale Partnerschaften“

Widmung

Nach der tansanischen Partnerstadt wurde der Mwanza-Weg im Stadtbezirk Heuchelhof benannt und ein Teilbereich auf dem Gelände der Landesgartenschau 1990.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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