Norbert Glanzberg

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Gedenktafel für Norbert Glanzberg in der Wolfhartsgasse 6

Norbert Glanzberg (* 12. Oktober 1910 in Rohatyn/Galizien; † 25. Februar 2001 in Neuilly-sur-Seine) war Pianist und Komponist in Deutschland und Frankreich.

Leben und Wirken

Ab 1924 erhielt der seit 1911 in Würzburg lebende Norbert Glanzberg Klavier- und Kompositionsunterricht bei Hermann Zilcher. Schon 1928 wurde er Kapellmeister-Eleve am Würzburger Stadttheater. 1930 kam er als zweiter Kapellmeister für eine Operettenaufführung an den Berliner Admiralspalast. Er begann, Filmmusik zu komponieren; eines seiner Stücke wurde von den Comedian Harmonists gesungen. Bereits 1932 in der Filmzeitung „Der deutsche Film“ diffamiert, floh er 1933 nach Paris. Als Bar-Pianist lernte er Django Reinhardt und Edith Piaf kennen. 1940 musste Glanzberg in den unbesetzten Teil Frankreichs fliehen; die inzwischen berühmte Edith Piaf stellte ihn als Pianisten ein. Als die Deutschen auch Südfrankreich besetzten, verschaffte sie ihm ein Versteck. Er wurde trotzdem 1943 verhaftet, doch gelang ihm nach einigen Monaten die Flucht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging er zurück nach Paris und etablierte sich als Film- und Chansonkomponist. 1998 kehrte er das erste Mal nach Würzburg zurück, um ein Konzert zu geben. Drei Jahre später starb Glanzberg.

Musikalisches Werk

Glanzberg setzte sich mit dem Thema „Schoah“ auseinander und vertonte in den 1980er Jahren Gedichte aus der 1979 von Bernd Jentzsch herausgegebenen Anthologie Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Erst seit dem Ende der 1990er Jahre wurden diese Werke dem deutschen Publikum bekannt, so durch den Auftritt Hanna Schygullas in der Musikhochschule Würzburg. 1999 führten die Domsingknaben Noël c´est l´amour auf.

Ehrungen und Auszeichnungen

Posthume Würdigung

Nach ihm wurde 2016 die Norbert-Glanzberg-Straße im neuen Stadtteil Hubland benannt.

Quellen

  • Astrid Freyeisen: Chanson für Edith - Das Leben des Norbert Glanzberg. List-Verlag, München 2003

Weblinks

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