Oskar Rudolf Dengel

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Dr. Oskar Rudolf Dengel (* 27. Dezember 1899 in Waldbüttelbrunn; † 12. März 1964 in Würzburg) war Jurist, Kommunalbeamter und rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Würzburg von 1933 bis 1942.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in den Jahren von 1917 bis 1919 in Würzburg folgte ein Jurastudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1923 promovierte er und legte am 12. Dezember 1925 die Große Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst ab. Danach wechselte er nach einer Anstellung bei der Rechtsanwaltskanzlei Michael Seufert in Würzburg am 1. Mai 1926 in den Staatsdienst als Regierungsassessor. Im Januar 1929 wurde er Leiter des Landesamtes in Alzenau.

Politische Laufbahn

Bereits am 1. November 1931 trat er der NSDAP bei, war von 1933 bis 1935 Gaukulturwart und Gauamtsleiter für berufsständische Aufgliederung und bis 1934 Leiter der NSDAP-Ortsgruppe Waldbüttelbrunn. 1942 wurde er Mitglied der SS und 1943 Obersturmbannführer.

Bürgermeister und Stadtkämmerer

Vom 1. April 1933 bis 1935 war er Gaukulturwart und Gauamtsleiter für die berufsständische Aufgliederung und Leiter des Alfred-Rosenberg-Hauses. In der Stadtratssitzung am 27. September 1934 wurde er einstimmig zum berufsmäßigen Zweiten Bürgermeister von Würzburg gewählt. Darüber hinaus leitete er ab 1. Januar 1935 das zusammengelegte Finanz- und Kulturreferat. Ab 1. April 1935 erhielt Dengel als bisheriger Zweiter Bürgermeister die Amtsbezeichnung Bürgermeister und Stadtkämmerer. Im Oktober 1941 erfolgte die Berufung zum kommissarischen Regierungsvizepräsidenten in Würzburg. Dr. Dengel schied nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Regierungspräsidenten von Mainfranken am 1. Oktober 1942 aus der Stadtverwaltung aus.

Weitere Ämter

Zwischenzeitlich war er von 4. November 1939 bis 11. März 1940 Stadtpräsident von Warschau und ließ erfahrene Beamte aus Würzburg nach Polen kommen, so den Leiter des Stadtplanungsamtes Hubert Groß. Ab 5. Juni 1940 war Dengel vorübergehend Stadtkommissar von Lille.

Nachkriegszeit

Am 4. April 1947 wurde Dengel in seiner Heimatgemeinde Waldbüttelbrunn von der US-Army verhaftet, zunächst in Dachau interniert und dann nach Polen ausgeliefert. Dort erfolgte eine Anklage wegen krimineller Taten als „Stadthauptmann“. Er wurde Ende März 1950 in Warschau zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt, die später reduziert wurde. Anfang August 1956 kehrte er nach Waldbüttelbrunn zurück. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen Dengel wurden am 3. Mai 1961 eingestellt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Würzburg 2004, S. 256 (Online-Version)
  • Joachim Lilla: Dengel, Oskar, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, (Online-Version)

Weblinks

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