Personenfähre Sanderau-Steinbachtal

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Fähre zwischen der Sanderau und dem Steinbachtal
Personenfähre 1956

Die Personenfähre Sanderau-Steinbachtal verband die beiden Würzburger Stadtbezirke Sanderau und Steinbachtal bis Anfang der 1970er Jahre über den Main hinweg.

Lage

Der westliche Fähranleger befand sich am Ende des Sebastian-Kneipp-Weges, der östliche unterhalb des Theodor-Heuss-Dammes. In den Wintermonaten wurde bei Eisgang der Betrieb eingestellt. Manchmal war der Fluss im Winter komplett zugefroren, so dass man zu Fuß die Ufer wechseln konnte.

Geschichte

Bereits 1889 wurde von Sanderauer Bürgern eine Überfahrt zum Steinbachgrund angeregt. [1] Im Jahre 1893 begann die Fischerfamilie Lehrmann mit den beiden Brüdern Jackl und Sepp den regelmäßigen Fährbetrieb mit zwei Kähnen.

Platzangebot und Antriebstechnik

Das Fährboot war ein zunächst mit Muskelkraft angetriebener Main-Schelch, der auf den beiden Längsseiten hölzerne Sitzbänke aufwies und bis zu zehn Personen auf jeder Seite Platz bot. Bug und Heck liefen flach zu, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Das Geld für die einfache Überfahrt wurde beim Aussteigen vom Fährmann in bar eingesammelt. Angetrieben wurde die Fähre durch einen Fährbaum, mit dem der Fährmann ein kleines Stück flußaufwärts stakte und dann die Strömung nutzend, ans gegenüberliegende Ufer treiben ließ. Ende der 1920er Jahren wurde ein größerer Kahn für 100 Passagiere angeschafft.

Frequentierung

Die Fährüberfahrt war besonders an Wochenenden beliebt, wo die Bewohner der Stadt gerne in die Grünanlagen des Steinbachtales Spazieren gingen und im Volksgarten oder im Postkutscherl zu Mittag aßen.

Ende des Fährbetriebs

Schon im Jahr 1928 wurde in der Bevölkerung verstärkt die Meinung vertreten der Fährbetrieb der Familie Lehrmann sei, entgegen deren Meinung, nicht in der Lage dem Fahrgastaufkommen von bis zu 3.000 Personen pro Tag zu genügen. Deshalb wurde bereits vor dem Zweiten Weltkrieg der Bau eines Fußgängerstegs geplant. Die Umsetzung erfolgte jedoch erst 1978 in Form des Sebastian-Kneipp-Stegs. Der Personenfährbetrieb, inzwischen von Johann Göpfert übernommen, endete Anfang der 1970er Jahre.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Dettelbacher: Von der Fähre zum Steg: Eine Informationsschrift über das Naherholungsgebiet Steinbachtal, anläßlich der feierlichen Eröffnung der Sebastian-Kneipp-Steges, am 22. Juli 1978, Würzburg 1978, Werbe-Verlag Ingrid Beck, S. 3 ff.
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