Hrabanus Maurus

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Hrabanus Maurus (li.) übergibt seine Schriften dem Erzbischof von Mainz

Hl. Hrabanus Maurus OSB (auch: Rabanus oder Rhabanus) (* um 780 in Mainz; † 4. Februar 856 in Oestrich-Winkel/Rheingau) war Abt im Benediktinerkloster Fulda und von 842 bis 854 Erzbischof von Mainz. Als Gelehrter gehörte er zu den bedeutenden Männern im 9. Jahrhundert und galt als Erstbeurkunder der Gemeinde Lengfeld.

Leben und Wirken

Schon als Kind besuchte er ab 788 zur religiösen und wissenschaftlichen Erziehung die Schule des damals aufblühenden Benediktinerklosters Fulda. Nach erfolgter Ausbildung konnte er bereits früh am Hof von Karl dem Großen als Gelehrter wirken. Im Kanonikerstift Saint-Martin de Tours studierte er Bibel-, Liturgie- und Rechtswissenschaften und kehrte 801 kehrte nach Fulda zurück, erhielt dort die Diakonatsweihe und wurde Leiter der Klosterschule. 814 wurde er zum Priester geweiht.

Abt in Fulda

Am 15. Juni 822 wurde er für zwanzig Jahre Benediktinerabt in Fulda. Er ließ im Jahre 836 die Grabeskirche der Hl. Lioba auf dem Petersberg bei Fulda errichten. Hrabanus war Gefolgsmann von Kaiser Lothar I., jedoch nicht von Ludwig dem Deutschen, zu dessen Herrschaftsbereich Fulda gehörte. Als er in die Auseinandersetzungen zwischen Ludwig dem Frommen und dessen Söhnen hineingezogen wurde, trat er von seinem Amt zurück und zog sich als Gelehrter zurück.

Erzbischof in Mainz

Am 16. Juni 842 übernahm Hrabanus sein Amt als Oberhirte der größten Kirchenprovinz im Ostfrankenreich. Bereits kurz nach seiner Amtsübernahme berief er eine erste Bischofssynode ein.

Schriftsteller

Hrabanus Maurus verfasste 28 Gedichte „De laudibus sanctae crucis“ (deutsch: Zum Lob des Heiligen Kreuzes). Hinzu kamen Erklärungen zu fast allen Büchern des Alten und Neuen Testaments, viele davon wurden als Geschenk oder auf deren Bitte an Päpste und bedeutende Personen des Frankenreiches geschickt.

Bedeutung für Würzburg und Umgebung

Lange Zeit ging man davon aus, dass zu seiner Zeit in den Unterlagen des Klosters Fulda die erste urkundliche Erwähnung Lengfelds erfolgt sei. Während seiner Amtszeit als Abt verkaufte er Ländereien in der Gemarkung Remlingen an die Grafschaft Henneberg.

Posthume Würdigung

Nach dem Bischof und Abt wurde die Rabanus-Maurus-Straße im Stadtbezirk Lengfeld benannt.

Quellen und Literatur

  • Lengfelder Chronik. Abhängiges Dorf, selbständige Gemeinde, eingemeindeter Stadtteil. Arbeitskreis Lengfelder Geschichte, Würzburg 2003, S. 481, ISBN: 3-00-010272-8

Siehe auch

Weblinks

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