Radfahrverein Adler Greußenheim e.V.

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Der Radfahrverein Adler Greußenheim e.V. ist ein Radsportverein in Greußenheim und Mitglied im bayerischen Radsportverband.

Geschichte

Gründungsphase

Der Radfahrverein Adler Greußenheim wurde am 6. August 1922 durch 14 Mitglieder im Saale der Heblingschen Wirtschaft gegründet. Als Vereinslokal wurde das damalige Gasthaus „Zur Rose“ in Greußenheim bestimmt (Volksmund: Heblingsche Wirtschaft).

Am 17./18./19. Mai 1924 beging der Radfahrerverein „Adler“ das Fest seiner Standartenweihe. Es kam in folgender Weise zustande:

Am 15. Mai 1923 versammelten sich 32 Mitglieder im Vereinslokal betreffs Anschaffung einer Standarte. Am 28. Mai 1923 wurde sie durch den I. Vorstand Staus bei der Firma Friedrich Buri in Würzburg bei 5-jähriger Garantie um den Preis von 570.000 Mark bestellt und sofort 200.000 Mark abschläglich eingezahlt, am 5. Juni 1923 weitere 200.000 Mark. Am 17. Juni 1923 wurde die Standarte geliefert und der Rest von 170.000 Mark vollends beglichen.
Im Januar und März 1924 führte der R. V. A. Theatervorstellungen auf, um einigermaßen wieder zur Kasse zu kommen und um die Kosten zur Vorbereitung fürs Fest zu bestreiten. Anfang April 1924 gingen die Festprogramme und Einladungen den auswärtigen Radfahrervereinen zu. Das Erscheinen von 26 Radfahrervereinen wurde zugesagt. Am 4. Mai 1924 wurde in einer Versammlung der Festausschuss und das Teilnehmen von 14 Ehrendamen bestimmt. Einige Tage vor dem Fest arbeiteten die Mitgliedern unermüdlich und dekorierten, um das Fest zu verschönern. Am 17. Mai um 20 Uhr wurde der Patenverein Birkenfeld vom Radfahrerverein Adler und der Musikkapelle Schwerthöfer Homburg am Main vor dem Dorfeingange abgeholt. Um 22 Uhr fand ein Lampionszug bei Vorantritt der Musik und des Patenvereins durch die Ortsstraßen statt; dann ging es zur Hebling´schen Wirtschaft, um den Tag mit Konzertvorträgen zu beenden. Am Festtag um 6 Uhr war Tagreveille (Anm.: Weckruf mit Böllerschützen); von 7 Uhr ab erfolgte die Einholung der Vereine und um 10 Uhr die Aufstellung zum Festgottesdienst. Die Weihe der Standarte nahm Hochwürden Herr Pfarrer Franz Fleischer nach vorausgegangener Festpredigt vor. Die Patenstelle übernahm in hochwohlwollender Weise Ministerpräsident a.D. Adam Stegerwald von Berlin, vertreten durch seine Nichte Justina Hetzer. Nach dem Gottesdienst übergab die Patin die Standarte dem Verein. Um 11 Uhr war Preislangsamfahr auf der Ortshauptstraße. Bis 12 Uhr waren 20 Vereine erschienen. Um 12.30 Uhr war im Schulhaus die Preisrichtersitzung, um 13.30 Uhr die Aufstellung zum Festzuge, um 14 Uhr Korsofahren durch die Ortshauptstraße zum Festplatz. Auf dem Festplatz war eine lebhafte Unterhaltung, wozu die Musik und die Gesangvereine Greußenheim und Margetshöchheim vorzügliches leisteten. Um 17 Uhr fand die Preisverteilung statt und um 20 Uhr ein Festball in der Hebling´schen Wirtschaft.
Am 19. Mai fand morgens ein Trauergottesdienst für die Gefallenen der Gemeinde statt, mittags Festessen und von 14 Uhr ab ein Konzert auf dem Festplatze mit Kinderbelustigung. Abends wiederum ein Ball und sonstige Unterhaltung. „Möge jedem Mitgliede diese Festtage in Erinnerung bleiben und der ganze Verein sich treu um seine Standarte scharen. Mit treudeutschem Gruße All Heil“. Die Vorstandschaft: I.Vorstand Ferdinand Staus und II. Vorstand Heinrich Hebling. (Zitat aus dem Protokollbuch des Radfahrvereins „Adler“)
Am 29. Juni 1927 übernahm der Verein die Patenstelle bei der Standartenweihe des Radfahrverein Edelweiß Hettstadt e.V..

Ab 1939

Der Zweite Weltkrieg riss tiefe Spuren in die Reihen des Radfahrervereins „Adler“. Mehrere Mitglieder kehrten nach dem Krieg nicht mehr in ihre Heimat zurück. Im Zuge der Gleichschaltung aller örtlichen Vereine durch die NSDAP wurde ein direktes Vereinsleben für 20 Jahre unterbunden.

Nach 1945

Kunstradfahren 1952 - Greußenheim
Kunstradfahren 1952 Greußenheim

Am 13. März 1951 lud der Altvorstand Johann Seubert die alten Mitglieder zu einer Wiedergründung des Vereines ein, dessen Geschicke von da an Eugen Endres leitete. Neben dem Corso-Fahren und Kunstradfahren trug der Verein zum kulturellen Leben in der Gemeinde bei. Die Theaterstücke der Laienschauspieler von damals sind auch heute noch in guter Erinnerung der Altersgeneration geblieben.

Als besonderes Ereignis ist der „Tag der Jugend“ in Greußenheim hervorzuheben. Am 14. September 1952 traf sich die gesamte Sportjugend des Landkreises Würzburg, die Kunstradfahren, das Rhönradfahren, einen Singwettstreit, Mundartgedichte und Turnen darbot.

Am 27. Mai 1956 wurde die alte Standarte durch eine neue ersetzt. Nach einer leichten Stagnation des Vereinsgeschehens Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre erlebte der Radfahrerverein „Adler“ durch den Neuzugang vieler Jugendlicher einen neuen Aufschwung.

Vom 10.-13. Juni 1977 feierte der Verein sein 55-jähriges Bestehen mit einem großen Zeltfest und einem Preiscorso. Schirmherr war der ehemalige Landrat Dr. Georg Schreier.

Der Radfahrverein "Adler" führt derzeit keine aktiven Veranstaltungen durch.

Vorstände seit der Gründung

  • Ferdinand Staus (19221926)
  • Johann Seubert (19271951)
  • Eugen Endres (1951 – 1954)
  • Philipp Rützel (19551956)
  • Franz Endres (1956 – 1959)
  • Ludwig Schlötter (19681970)
  • Walter Endres (1970 – 1990)
  • Rainer Spitznagel (1990 – 1999)
  • Bruno Endres (1999 – 2009)
  • Walter Endres (seit 2009)

Kontakt

Radfahrverein Adler Greußenheim e.V.
c/o Walter Endres
Am Eselsweg 19
97259 Greußenheim
Telefon: 09369 - 1002

Siehe auch

Weblinks

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