Seligmann Bär Bamberger

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Seligmann Bär Bamberger (* 6. November 1807 in Wiesenbronn (Lkr. Kitzingen); † 13. Oktober 1878 in Würzburg) war Distriktrabbiner am Rabbinat Würzburg und wichtiger Vertreter des orthodoxen Judentums.

Familiäre Zusammenhänge

Sein Großvater mütterlicherseits war der [Heidingsfeld]]er Rabbiner Moses Löb ben Kalman Hatzfeld.

Leben und Wirken

Bamberger studierte an der Hochschule in Fürth und erhielt bereits mit 20 Jahren das Rabbinatsdiplom. In seine Heimat zurückgekehrt eröffnete er zunächst ein Handelsgeschäft. Erstmals trat Bamberger 1836 in die Öffentlichkeit. Die bayerische Regierung wollte im Streit zwischen dem orthodoxen und dem immer stärker werdenden liberalen Zweig des Judentums Klarheit erlangen. In jeder Bezirksregierung wurde eine Versammlung von Rabbinern, Lehrern und Gemeindemitgliedern einberufen, um über bestimmte, vorgegebene Fragen zu diskutieren. Bamberger wurde für seine Gemeinde als Vertreter der Orthodoxie geschickt.

Distriktrabbiner in Würzburg

Bamberger meldete sich dann auch für die Wahl zum Distriktsrabbiner als Nachfolger von Abraham Bing im Jahr 1840 an. Er wurde mit 310 von 500 Stimmen gewählt. Sein Gemeindebezirk umfasste neben der Stadt Würzburg noch 29 unterfränkische Dörfer. Am 10. September 1841 weihte Bamberger die neugebaute Synagoge in der Domerschulstraße 21 ein.

Bildungsanstalt

Gedenktafel in der Bibrastraße

Die Erziehung der Jugend im jüdischen Glauben lag Rabbi Bamberger (dem „Würzburger Rav“) besonders am Herzen. Zuerst eröffnete er eine Talmudschule. 1856 gründete er dann die private Israelitische Erziehungs- und Unterrichtsanstalt. Es handelte sich hierbei um eine 6-klassige Volksschule für Jungen und Mädchen. Es folgte 1864 das erste jüdische Lehrerseminar, die private Israelitische Lehrerbildungsanstalt, die gemäß Scherg [1] „das orthodoxe Judentum weit über Würzburg und Unterfranken hinaus prägte“ (Ab 1866 war die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in der Kettengasse, ab 1884 in der Bibrastraße und ab 1929 in der Sandbergerstraße).

Familiäre Zusammenhänge

Sein Nachfolger wurde sein Sohn Nathan Bamberger; sein Sohn Simon Bamberger (1832-1897) wurde 1881 Rabbinatsverweser in Aschaffenburg. [2]

Letzte Ruhestätte

Seine letzte Ruhe fand er auf dem Jüdischen Friedhof in Höchberg.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Michael Brocke und Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1, Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871, S. 167 (Onlinefassung)
  • Herz Bamberger: Geschichte der Rabbiner der Stadt und des Bezirkes Würzburg. J. Frank's Buchhandlung, Würzburg 1906, S. 67 f. (Onlinefassung)

Einzelnachweise

  1. Leonhard Scherg: Die Jüdischen Gemeinden. In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 149-158 und 173-188; S. 176
  2. Leonhard Scherg, a.a.O., S. 176 f.

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