St. Norbert (Waldbrunn)

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Katholische Pfarrkirche St. Norbert in Waldbrunn

Die katholische Pfarrkirche St. Norbert liegt an der Hauptstraße der Gemeinde Waldbrunn.

Geschichte

640 Jahe lang war das Dorf in Besitz des Klosters Oberzell. Im Juli 1700 wurde von Pfarrer P. Laurentius Emmert der Grundstein für einen ersten Kirchenbau gelegt. 1702 stand der Rohbau, im gleichen Jahr weihte der Oberzeller Abt Gottfried Hammerich den Friedhof bei der halb erbauten Kirche ein. Bei der Konsekration durch Weihbischof Johann Bernhard Mayer am 21. Juni 1707 war der Bau noch keineswegs fertiggestellt. Die Ausbauarbeiten zogen sich noch über Jahrzehnte hin. Ab 1764 wurde die Kirche erweitert; die Umbauarbeiten waren im Sommer 1765 im wesentlichen abgeschlossen. Am 15. September erfolgte die Segnung durch P. Jacobus Endres.

Angesichts des Bauzustandes des alten Kirchleins und der stark angewachsenen Gemeinde stellte sich im Sommer 1883 die Frage nach einem Um- oder Neubau. Zunächst wurde eine Erweiterung angestrebt. Im April 1885 wurde ein armseliger baulicher Zustand hiesiger Pfarrkirche festgestellt; das Dach war mit starken Balken abgestützt und die Glocken vom Turm abgenommen worden. Spätestens 1887 war die Entscheidung für einen Neubau gefallen. Am 10. Juli billigte die Gemeindeversammlung einstimmig den Erwerb des Bauplatzes gegenüber der alten Kirche im Garten des Johann Wilhelm und in einem Teil des Pfarrgartens.

Über dem Eingangsportal belegt eine Inschrift die Entstehung des Gotteshauses: „Erbaut durch die Großherzigkeit des edlen Kirchenerbauers Herrn Heinrich Horn, Königlichen Posthalters zu Roßbrunn, und durch den Ertrag einer Landeskollekte 1888“. Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase wurde die neue Waldbrunner Kirche als fränkische Landkirche im Stil der Neugotik am 17. November 1890 von Bischof Franz Joseph von Stein geweiht.

Mit dem Kirchenneubau waren die alte Kirche und ein großer Teil deren innerer Einrichtung entbehrlich geworden; die Kirchenverwaltung beschloss im Januar 1891, sechs Wochen nach dem Einzug in die neue Kirche eine öffentliche Versteigerung und den Abriss des alten Kirchengebäudes zur Erweiterung des Friedhofs. Der Abriss der alten Kirche verzögerte sich durch Streitigkeiten mit dem Orgelbauer Ernst Balthasar Schlimbach, der die angeblich ihm gehörige Orgel nicht abholen wollte. [1] Anscheinend erst 1893 wurde das Gotteshaus eingelegt, im August ein Teil der Kirchenabbruchsfläche an die Gemeinde abgetreten.

Patrozinium

Norbert von Xanten (* um 1082 in Xanten; † 6. Juni 1134 in Magdeburg) war Erzbischof von Magdeburg und Ordensgründer von Kloster Oberzell. Patrozinium ist am 6. Juni.

Baubeschreibung

Das Gotteshaus ist ein neugotischer Saalbau mit eingezogenem Chor und Chorflankenturm mit Spitzhelm.

Innenraum

Blick auf den Chor und die Altäre in St. Norbert

1890 erhielt die neuerbaute Kirche in Waldbrunn vom Würzburger Künstler Franz Wilhelm Driesler drei Altäre und eine Kanzel in gotischen Formen, die heute nur noch fragmentarisch oder teilweise neu ergänzt vorhanden sind. Die Kanzel ist ganz aus der Kirche entfernt und in ihren figürlichen Teilen in Waldbrunn deponiert.

Der Flügelaltar zeigt in der Mitte die Figur von Jesus als Weltenrichter. Mit seiner rechten Hand zeigt Jesus an, dass er von den Toten auferstanden ist. In seiner linken Hand hält er die ganze Welt in Form einer goldenen Kugel. Umrahmt wird er von den Figuren Heiligen Paulus mit dem Schwert und des Heiligen Petrus mit dem Schlüssel. Die Reliquie des Heiligen Norbert findet man am Altar in Gold eingefasst. Seine Lebensgeschichte kann man in vier Bildern sehen, die im Altarraum, rechts neben der Sakristei hängen. Die Bilder der Heiligen Familie, von St. Norbert, von St. Aloysius, von der Schmerzhaften Mutter Maria und von der Heiligen Ursula an den Seitenwänden stammen vom Aschaffenburger Maler Adalbert Hock, Bruder von Kurat Konrad Hock, aus dem Jahre 1901.

Bildergalerie

Außenansichten

Kunstwerke

Orgel

Orgelempore

Die Orgel in der Pfarrkirche St. Norbert wurde im Jahr 1984 neu gebaut, allerdings unter Verwendung alter Pfeifen, zum Teil aus dem Jahr 1889. Das Gehäuse und der Spieltisch sowie die Mechanik wurden 1984 neu erstellt, es kamen im Vergleich zur Vorgängerorgel acht neue Register hinzu bzw. wurden gegen frühere Register ausgetauscht. Bei der Renovierung der Pfarrkirche 2003/2004 wurde die Orgel wegen des fehlen den Schutzes stark durch Schleif- und Bohrstaub verschmutzt. Sie musste daher grundlegend gereinigt werden. Diese Reinigung erfolgte zum Jahresende 2004. Die Ausreinigung einer Orgel ist etwa alle zwanzig Jahre notwendig. [2]

Geläut

Im Kirchturm hängen fünf Glocken.

  • Gl. 1 | Christusglocke | fis' | 1080 mm | 599 kg | Karl Czudnochowsky, Erding (1949)
  • Gl. 2 | Marienglocke | a' | 893 mm | 340 kg | Karl Czudnochowsky, Erding (1949)
  • Gl. 3 | Norbertusglocke | h' | 800 mm | 256 kg | Karl Czudnochowsky, Erding (1949)
  • Gl. 4 | Kiliansglocke | cis | 710 mm | 174 kg | Karl Czudnochowsky, Erding (1949)
  • Gl. 5 | Leichenhausglocke | d | 675 mm | 177 kg | Karl Czudnochowsky, Erding (1970)

Glockengeläut (Video)

„Waldbrunn (WÜ) Die Glocken der kath. Pfarrkirche Sankt Norbert (Turmaufnahme)“ von glockenzeit

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Seelsorgegebiet

Das Seelsorgegebiet der Pfarrei St. Norbert umfasst die Gemeinde Waldbrunn einschließlich der Dreifaltigkeitskapelle (Waldbrunn)

Seelsorger (Auszug)

Pfarreiengemeinschaft

PG Kreuz Christi.jpg

Die Pfarrei St. Norbert gehört zur Pfarreiengemeinschaft „Kreuz Christi“.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reiner Strätz: Waldbrunn - Geschichte einer Gemeinde in Unterfranken. Hrsg.: Gemeinde Waldbrunn, 2018, S. 181
  2. Mitteilungsblatt der Gemeinde Waldbrunn: „Orgelrenovierung“, Ausgabe 28-29/2023, S. 14

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