St. Peter und Paul (Oberpleichfeld)

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Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberpleichfeld
Innenraum der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist das katholische Gotteshaus der Gemeinde Oberpleichfeld, gelegen am Kirchplatz nahe des Rathauses.

Patrozinium

Die katholische Pfarrkirche ist Simon Petrus und Paulus von Tarsus geweiht

  • Simon Petrus (* 1 in Galiläa; † möglicherweise um 67 in Rom) war nach dem Neuen Testament einer der ersten Juden, die Jesus von Nazaret in seine Nachfolge berief. Er wird dort als Sprecher der Jünger bzw. Apostel, erster Bekenner, aber auch Verleugner Jesu Christi, erster männlicher Augenzeuge des Auferstandenen und als ein Leiter der Jerusalemer Urgemeinde dargestellt.
  • Paulus von Tarsus († um 65, vermutlich in Rom) war nach dem Neuen Testament ein erfolgreicher Missionar des Urchristentums und einer der ersten Theologen der Christentumsgeschichte. Patrozinium für beide Heilige ist der 29. Juni.

Geschichte

Die Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul besitzt einen Kirchturm aus dem frühen 13. Jahrhundert. Unter Fürstbischof Julius Echter wurde 1612 das Langhaus erneuert und der Turm erhöht. Das heutige Kirchenschiff wurde erst in den Jahren 1934/35 gebaut. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 22. April 1935 durch Bischof Matthias Ehrenfried.

Durch die Verlegung des Kirchenschiffs nach Norden, konnte ein 450 Quadratmeter großer Kirchenplatz gewonnen werden, auf die Kreuzigungsgruppe auch heute noch den schönsten Schmuck bildet.

Baubeschreibung

„Saalbau mit eingezogenem Chor und Chorflankenturm mit Spitzhelm, Turm frühes 13. Jh., Langhaus 1934/35 erneuert, mit Inschrift von 1612 und Portal von 1856; mit Ausstattung.“

Die beiden einfachen Portale der Südseite sind mit Wappen geschmückt: links das Wappen von Bischof Matthias Ehrenfried, rechts das Wappen Julius Echters, der den Bau von 1612 vornehmen ließ. Am der Ostseite des Turmes ist eine Gedenktafel von 1615 angebracht. Dort war früher auch der Haupteingang der Kirche, als der Hochaltar noch im Westen stand.

Die Gedenktafel besagt:

„Bischoff Julius im Regiment / Löblich ds viertzigs jar vollend / Bringt wieder die Religion / Vnd mit hülff seiner Vunderthan / ds Parrhaus auch Neü Vfführn / Wündscht deswegen nur diesen seegen / ds vleißig volg ohnstrefflich leben / Bleib bei dieser gantzen herd / Mit rechtem eiffer unverßherd. / 1615“

Bildergalerie Außenbau

Innenraum

Die Pfarrkirche enthält Heiligenfiguren aus verschiedenen Jahrhunderten. Die Figuren Herz Jesu, Herz Mariae, Aloisius und Monika auf der Orgelempore sowie Antonius, Michael und Wendelin stammen von Heinz Schiestl. Die Figur der Hl. Edith Stein stammt dem Jahre 2000 und wurde vom Künstler Karlheinz Oswald geschaffen. Die Kreuzwegtafeln stammen noch aus dem Vorgängerbau.

1957 ließ Pfarrer Augustin Blassauer die pseudogotischen Altäre entfernen und eine neue Hochaltargruppe aus Eichenholz errichten, die der Bergtheimer Bildhauer Karl Hornung unter dem Thema „Die Berufung Petri und Pauli“ gestaltete. Sie wurde mit einem Silberüberzug versehen. 1960 folgten dann die beiden Seitenaltäre, deren Hauptfiguren auf einem Mosaikuntergrund platziert wurden. Die Motive dazu sind am Marienaltar die Verkündigung, der Besuch bei Elisabeth, die Darstellung Jesu im Tempel und der Zwölfjährige als Lehrer. Den Hintergrund am Sebastianialtar zeigt die Hilfsbereitschaft des römischen Offiziers, seine Verurteilung durch Diokletian, die Bergung seiner Körpers aus der Kloake und das erneute Auftreten des Genesenen vor dem Kaiser. Die Hauptfiguren wurden auch hier versilbert.

1962 entfernte man die Kanzel und renovierte den Innenraum der Kirche.

Bildergalerie Innenraum

Langhauswände und Orgelempore

Altäre von Karl Hornung

Figuren von Heinz Schiestl

Orgel

Historie

Orgelprospekt
Spieltisch

1746 erklang in der Kirche eine von Hoforgelbauer Johann Philipp Seuffert erbaute Orgel mit 9 Registern. Beim Neubau der Kirche im Jahr 1935 wurden zwei neue Register (Salizional 8' und Prinzipal 8') hinzugefügt, um für die größere Kirche eine bessere Klangstärke zu erreichen. In den 1970er Jahren traten an der Orgel größere Schäden auf, eine Restauration war nicht mehr möglich. Das denkmalgeschützte Instrument wurde vom Bischöflichen Ordinariat Würzburg gegen Entschädigung übernommen und fand nach Reparatur, in seiner ursprünglichen Disposition einen Platz in der Krypta des Kiliansdoms in Würzburg.

Der Neubau des jetzigen Instruments erfolgte durch Orgelbauer Norbert Krieger, Retzbach. Dessen Weihe erfolgte am Palmsonntag, dem 8. April 1979. [1]

Disposition

Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 8′
2. Koppelflöte 8′
3. Oktave 4′
4. Flöte 4′
5. Nasat 22/3
6. Oktave 2′
7. Mixtur 11/3′ 4fach
8. Spanische Trompete 8′
9. Dulcian 16′
Schwellwerk C–g3
10. Gedackt 8′
11. Salzional 8′
12. Prinzipal 4′
13. Gemshorn 4′
14. Sesquialter 2fach
15. Blockflöte 2′
16. Scharf 1′ 3-4fach
17. Oboe 8′
Pedal C–f1
18. Contrabaß 16′
19. Subbaß 16′
20. Oktavbaß 8′
21. Gedacktbaß 8′
22. Hintersatz 4′ 3fach
23. Posaune 16′
  • Traktur: Schleiflade mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 4-facher Setzer, Zungenabsteller, Pianopedal
  • Pfeifen: 1404 klingende Pfeifen (1206 Labial, 198 Zunge)

Pfarrgebiet

Die Pfarrei St. Peter und Paul ist zuständig für die Katholiken in Oberpleichfeld.

Seelsorger (Auszug)

Pfarreiengemeinschaft

St. Peter und Paul gehört zur Pfarreiengemeinschaft Volk Gottes an Pleichach und Main.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weihe der neuen Orgel, Festschrift, Oberpleichfeld 8. April 1979

Kartenausschnitt

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