Fränkisches Spitalmuseum Aub

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Fränkisches Spitalmuseum im ehemaligen Auber Spital
Kräutergarten im Fränkisches Spitalmuseum
Wappen am Spital von Aub: Zentral das bischöfliche Wappen des Julius Echter von Mespelbrunn, daneben die Truchseß von Baldersheim und die von Rosenberg

Das Fränkische Spitalmuseum im ehemaligen Pfründnerspital zum Heiligen Geist in Aub wird die Alten- und Krankenpflege im Wandel der Zeiten vom Mittelalter bis heute dargestellt.

Lage

Am nördlichen Stadtrand der Auber Altstadt auf der westlichen Seite der Hauptstraße.

Geschichte

Spitäler waren einst nicht wegzudenken. Sie überzogen das Land flächendeckend und lagen meist nur eine Tagesreise voneinander entfernt und waren die Grundlage des Sozialwesens. Den Aubern erging es wie vielen andern: Das um 1350 gegründete Spital hat rund 600 Jahre lang bestens funktioniert. Die Stiftung war reich, besaß Ländereien und war krisenfest aufgestellt. Pfründner konnten sich hier einkaufen und wurden versorgt. Vorwiegend Ältere, aber auch Waisen, Bedürftige oder Kranke lebten hier recht gut. Je nach Können und Vermögen brachten sie sich in den klosterähnlichen Alltag ein, der aus Gebet, Arbeit und Mahlzeit bestand. Im 18. Jahrhundert lebten 18 Personen im Auber Spital, im 19. Jahrhundert sogar 24. Dazu kamen Personen wie Krankenschwestern, Köchin, Hausvater, Verwalter und Spitalpfarrer.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der folgenden Inflation begann der Niedergang. Als 1968 der letzte Spitalpfarrer seinen Dienst beendete, verwaiste das Ensemble. Nach dem Ende des Pfründnerspitals erwarb die Stadt Aub im Jahr 1976 die Liegenschaft. Mit Hilfe der Kommune und vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde aus dem ehemaligen Spital ein Museum geschaffen. 1998 wurde ein Förderkreis gegründet. 2004 wurde der erste Teil des Museums eröffnet: die restaurierte Spitalkirche. 2006 wurde die Freilichtbühne Spitalgarten im westlichen Teil des Areals ebenfalls in freiwilligen Arbeitsstunden errichtet. Ab 2010 wurde das Museum, das als überregionale Einrichtung anerkannt ist, um den Mittelbau und die Scheune erweitert. Im Jahr 2015 wurde das Museum im Mitteltrakt (links vom Eingang) durch weitere Schauräume erweitert und das ehemalige Aufbahrungshaus (erbaut von Balthasar Neumann) saniert.

Intention und Ausrichtung

Es sollen in der Ausstellung folgende Fragen beantwortet werden:

  • Worin bestanden Alltag und Festtag der Pfründner? Wie sah die Heilkunst der armen Leute aus?
  • Wie verwandelte sich durch die Epochen die Einstellung zu Alter und Tod?

Überträgt man die Spitaltätigkeit in die heutige Zeit heißen die Themenstellungen entsprechend: Betreutes Wohnen mit angegliedertem Krankenhaus, Altenheim, Kloster und Sparkasse für Arme, das Ganze geführt als Wohngemeinschaft. Thematisch wird auch das Leben der handelnden Personen, wie der Stifter und der Mitarbeiter des Spitals, sowie die religiöse und karitative Dimension dieser Einrichtung beleuchtet.

Exponate

Im Erdgeschoss befindet sich rechts neben dem Eingang ein Raum, mit Mobiliar und Steinfragmenten aus der Auber Geschichte, gegenüber ein Krankenzimmer mit entsprechender Einrichtung und ein Raum mit Haushaltsgegenständen, die im Spital benötigt wurden, sowie ein Speiseplan aus dem 19. Jahrhundert.

Im Obergeschoss hinter der Orgelempore befindet sich ein Pfründnerzimmer mit entsprechendem Mobiliar, Vitrinen mit Sakralkunst und Paramenten, ein Raum mit Arbeitsutensilien für verschiedenste Tätigkeiten, wie beispielsweise zur Wäschebehandlung und das nahezu komplett erhaltene Archiv des Spitals.

Raum der Stille

Der Raum der Stille bietet Gelegenheit zur Besinnung und gibt Anregungen über Gesundheit und Krankheit, über Leben und Tod und über die eigene Endlichkeit nachzudenken.

Kräutergarten

Spitalgarten des Pfründnerspitals

Auf dem Spitalgelände gibt es einen klösterlichen Kräutergarten an historischer Stelle, wo sich schon während des Spitalbetriebes der Garten des Spitals befand.

Spitalpfarrei

Das Auber Spital verfügte über 650 Jahre (seit 1355) lang über eine eigenständige katholische Pfarrei, die erst mit der endgültigen Schließung des Spitals im Jahre 1989 aufgelöst wurde.

Veranstaltungen

Anschrift

Fränkisches Spitalmuseum Aub
Hauptstraße 33
97239 Aub
Telefon: 09335 - 97100

Öffnungszeiten

  • In den Sommermonaten vom 1. April bis 31. Oktober jeweils Freitag, Samstag, Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen von 13.00 - 17.00 Uhr.
  • Gesonderte Öffnungszeiten und Führungen sind unter Voranmeldungen beim fränkischen Heimatverein vereinbar unter: 09335 - 1803.
  • Eintritt 2 €, Ermäßigung für Schüler, Studenten, Gruppen und Ehrenamtskarteninhaber

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Kartenausschnitt

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