Hotel Adler

Das Hotel Adler (auch Hotel zum schwarzen Adler) befand sich in der Marktgasse 5, dem ehemaligen Hof Zum Kaulenberg. Seit 1846 gehörte auch das Anwesen Dettelbachergasse 2, das Hinterhaus zum Hof Kaulenberg zum schwarzen Adler.

Geschichte

Urkundlich wurde der Hof Zum Kaulenberg (Marktgasse 3) 1393 zum erstenmal erwähnt. Das Anwesen gehörte dem Dompropst Friedrich Markgraf von Brandenburg, der 1525 auf dem Marienberg das Oberkommando gegen die stürmenden Bauern führte. Diese rächten sich, indem sie den Kaulenberg-Hof demolierten. ^[1]

In dem Hof wurde bereits von 1630 ab eine Gastwirtschaft betrieben. Im Jahre 1782 wurde der Hof abgeteilt. Der Teil an der Dettelbachergasse (Hausnummer 2) erhielt die Bezeichnung Hinterhaus zum Hof Kaulenberg. Das Anwesen Marktgasse 5 wurde Haus zum schwarzen Adler genannt. Der Hof war Lehen des Stiftes Neumünster. 1797 wird das Anwesen als Gasthaus zum schwarzen Adler urkundlich erwähnt. Im Jahr 1825 wurde ein Teil des anstoßenden Hauses zum Kaulenberg und 1846 das Hinterhaus zum Hof Kaulenberg (Dettelbachergasse 2) zur Erweiterung des Gasthofes zum schwarzen Adler von dessen Besitzer Adrian Stöhr ^[2] angekauft.^[3]

Mitte der 1850er Jahre wurde das Hotel Adler von Julius Blooß übernommen, der es in einer Anzeige von 1871 so beschreibt: „Hotel Adler Würzburg. Gutes Haus mittleren Ranges, neu restaurirt, mitten in der Stadt am Markte gelegen. Billige Preise. Gute Bedienung. Wagen an die Bahn.“ ^[4]

Ab Mitte der 1870er Jahre folgten mehrere Eigentümerwechsel bis Julius Blooß als Privatier das Anwesen wieder zurückkaufte. ^[5] Es folgten mehrere Pächter bis um 1895 Hans Dehner das Hotel übernahm. Es beschreibt sein Haus in einer Anzeige von 1895: „Hotel Adler, Marktplatz, Mitte der Stadt gelegen, altrenommirtes Haus, gut möblirte Fremdenzimmer, vorzügl. Mittag- und Abendspeise-Karte gute Schoppen und Flaschen-Weine. Vorzügliches Exportbier vom Fass. Aufmerksame und billige Bedienung.“ ^[6]

Im Adressbuch von 1940 ^[7] sind die Geschwister Haaf als Eigentümer und Karl Haaf als „Gastwirt z.Schwarz. Adler“ eingetragen. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Anwesen zerstört und war 1954 noch nicht wieder aufgebaut.

Heutige Nutzung

Heute befindet sich das Bekleidungsgeschäft QTR97 - QUARTIER97 in der Marktgasse 5. Daneben in der Hausnummer 3 ist die Hauptfiliale des Marktcafés Brandstetter, in der Hausnummer 7 befand sich die Bar und Cocktailbar Markt7.

Siehe auch

Hof Zum Kaulenberg

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort

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[1] Neuester Führer durch Würzburg, Memminger 1886, S. 41

[2] J. P. Hanecker: Umfassendes Adreßbuch für Würzburg, königl. bayer. Universitäts- und Kreishauptstadt von Unterfranken und Aschaffenburg, Bonitas-Bauer 1846.

[3] Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 84,264f

[4] Wilhelm Frankl: Handels- und Fabriks-Lexikon für das Königreich Bayern, Bd. 2, Lentner 1871, S. 452

[5] Adreß- und Geschäfts-Handbuch für die kgl. bayer. Kreis-Haupt- und Universitäts-Stadt Würzburg, Adalbert Stüber's Verlagshandlung Würzburg 1884, S. 179

[6] Neuer Fremden-Führer durch Würzburg: Ein Begleiter durch die fränkische Main- und Weinstadt und ihre rebenbekränzte Umgebung. Zugleich auch ein Auskunftsbuch für Auswärtige und Einheimische, Druck der Stahel'schen k. Hof-Buchdruckerei 1895, Anzeige S. 34

[7] Würzburger Adreßbuch, Band 43, Verlag der Universitätsdruckerei H .Stürtz A.G., Würzburg 1940, S. 53 und 243

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