Institut der Bartholomäer

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Das Institut der Bartholomäer war eine Wohn- und Bildungseinrichtung der Weltpriestergemeinschaft in Würzburg.

Namensgeber

Namensgeber war der Gründer der Bartholomäer, Bartholomäus Holzhauser.

Geschichte

Schon während des Studiums entstand bei Holzhauser der brennende Wunsch, eine Gemeinschaft von Weltpriestern zu gründen, die auf den Grundpfeilern Wohngemeinschaft, Gütergemeinschaft und Ausschluss von Frauen aus dem geistlichen Haushalt basieren sollte. Ursache und Anregung des Vorhabens waren die Zeitumstände während und nach dem Dreißigjährigen Krieg, als viele Priester vertrieben oder auch vom Glauben abgefallen waren. 1640 gründete er in Tittmoning/Obb. die erste Gemeinschaft der „Bartholomäer“. Das Werk wuchs, Priester aus Bayern und aus dem Salzburgischen schlossen sich verstärkt an. 1646 durfte Holzhauser Kaiser Ferdinand III. und Kurfürst Maximilian I. Joseph von Bayern eine Denkschrift über sein Werk und seine Absichten vorlegen. Maximiliane erkannte sofort den Nutzen der Neugründung und empfahl sie in Rom, wo alsbald, im Frühjahr 1647 der Papst „den frommen und heiligen Zweck des Instituts“ anerkannte.

Mit der Errichtung eines Instituts der in Gemeinschaft lebenden Weltgeistlichen in den Diözesen Würzburg und Mainz durch Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn hatte Holzhauser 1655 sein Ziel erreicht. Schönborn rief die Bartholomiten nach Würzburg und übertrug ihnen das Priesterseminar.

Zielsetzung

Ziel des Instituts war, Priester einer jeweils bestimmten Gegend örtlich zusammenfassen, in diesen Häusern auch junge Männer aufnehmen, um sie als Priesternachwuchs heranzubilden, und die Finanzen gemeinsam verwalten, um die Geistlichen von der Sorge um Nahrung und Obdach zu befreien bzw. ihnen im Krankheitsfall Sicherheit zu bieten. Eigentlich war es die fortschrittliche Idee einer „Genossenschaft von Weltpriestern, zur Bündelung der Kräfte nach innen und außen“ zur Konsolidierung von Spiritualität und Organisation nach innen und zum effizienteren Apostolat nach außen.

Ende des Instituts

Kurz vor Holzhausers Tod 1658 begann sich seine Kommunität durchzusetzen, ging aber später mehr und mehr zurück. Hauptursache dafür waren die sich verändernden Zeitumstände, besonders das Gesunden der diözesanen Strukturen im Zuge der Gegenreformation. Von 1674 bis 1679 war Johannes Appel bis zur Auflösung Regens am Institut der Bartholomäer in Würzburg. Danach war er ab 1680 Prokurator und ab 1683 Rektor des Instituts der Bartholomäer in Rom und Leiter des Hauses der Konvertiten, nachdem das Institut in Würzburg geschlossen war. Er verfasste eine Biografie über den Gemeinschaftsgründer Bartholomäus Holzhäuser, mit dem Ziel dessen Seligsprechungsprozess zu fördern, was misslang. Er förderte damit jedoch die Priestervereinigungen in Südeuropa. Erst in der Säkularisation 1803 verschwanden die letzten organisatorischen Reste von Holzhausers Stiftung. Die Idee eines gemeinsamen Lebens von Weltpriestern besteht trotzdem weiter und gilt, gerade im Zeitalter des akuten Priestermangels und der Schrumpfung kirchlicher Strukturen, wieder als Zukunftsmodell.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Dr. Michael Arneth: Bartholomäus Holzhauser und sein Weltpriesterinstitut, Bamberg

Weblinks

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