Bata-Haus

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Bata Haus in der Herzogenstraße 8

Das Bata-Haus ist ein Glasbeton-Gebäude aus dem Jahre 1970/1971 in der Herzogenstraße 8 / Ecke Eichhornstraße 11.

Entwurf und Planung

Das bekannte Architektenehepaar Walther und Beatriz Betz aus München, die seit 1965 auch in Würzburg tätig waren und hier Wohnhäuser, Schulen und Universitätsgebäude (Lesesaal der Naturwissenschaften) entwarfen, zeichneten für den Bau des Gebäudes verantwortlich. Bauherr war die Alte Leipziger Versicherungsgesellschaft.

Geschichte

Von 1971 bis 2011 befand sich die Würzburger Dolmetscherschule in dem heute denkmalgeschützten Gebäude. Das Gebäude wurde in der letzten vorhandenen Baulücke errichtet, da die weitere Umgebung nach dem Zerstörungen des Kriegs bereits vollständig wiederaufgebaut war.

Namensgeber

Das Gebäude mit einem Schuhgeschäft im Erdgeschoss erhielt den Namen "Bata-Haus" in Anlehnung an die Tradition ähnlich konzipierter Bata-Häuser des tschechischen Schuhmoden-Konzerns. Das bekannteste architektonische Vorbild steht heute noch in Prag. [1] Der tschechische Schuhmachermeister Tomáš Baťa (* 3. April 1876 in Zlín/Ostmähren; † 12. Juli 1932 in Baťov nach einem Flugzeugabsturz) gründete 1894 mit seinen Geschwistern Antonín und Anna den Baťa-Konzern. 1908 wurde Tomáš alleiniger Eigentümer. In heute vierter Generation ist das Unternehmen weltweit als Hersteller und Handelsunternehmen für preisgünstige Schuhe tätig.

Baubeschreibung

Äußerlich zeichnet sich das Gebäude durch eine markante „Brise-Soleil“ (ein vorgelagerter Sonnenschutz) aus Sichtbeton sowie große, durchgängige Glasflächen aus. Im Innern ruht das Gebäude auf wenigen Sichtbeton-Säulen, die sich durch alle Etagen nach oben ziehen und den äußeren Glas-Metall-Körper tragen. Rechtwinklige Grundrisse im Innern sind eher die Ausnahme. Das Gebäude ist ästhetisch von der Architektur Le Corbusiers inspiriert. Als nachteilig erwies sich eine extreme Aufheizung im Sommer. Unter- und Erdgeschoss waren als Verkaufs- und Ladenfläche konzipiert, die oberen Etagen ursprünglich als variable Wohn- und Büroräume. Die Farbgebung sah schwarze und leuchtendrote Metallfenster vor, die mit tiefblauen Vorhängen abgesetzt waren. [2]

Siehe auch

Quellen

  • "Bata, ein Schuhmacher erobert die Welt", Firmenhistorie auf arte vom 19. Januar 2019

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulrich Karl Pfannschmidt, Häuser und anderes. Gedanken zur Architektur Teil 12, in: nummerzweiundsechzig. Zeitschrift für Kultur in Würzburg und Coburg, 2,2011, S. 27–29
  2. „Baubeschreibung zur Dokumentation von Gebäuden in der Deutschen Bauzeitung“; freundliche Mitteilung der Architektin Beatriz Betz, Mai 2011; cf. www.betz-architekten.de

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