Schloss Neuenburg

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Schloss Neuenburg (Zeichnung 16. Jh.) [1]

Schloss Neuenburg war ein Schloss in der Südwestecke des ehemaligen Stadtbezirks „Sander Viertel“.

Lage

Aerarial Holzhof aus dem Stadtplan von 1845

Das Schloss Neuenburg lag in der sog. „Schweingruben“ im IV. Distrikt mit der alten Hausnummer 311, in dem sich im 19. Jahrhundert das „ärarialische Holzmagazin” befand. [2]

Geschichte

Die gefühlte Unbequemlichkeit der Bergwohnung auf der Festung Marienberg veranlasste Fürstbischof Gerhard von Schwarzburg 1391 in der Stadt ein Schloss zu errichten. Er wählte die abgelegene, wenig bebaute Gegend bei der „Roren“, dem hohen Rundturm am Sander Eck. Der Bau war wohl als militärischer Rückhalt bei seinen immer wieder auflodernden Kämpfen mit der Stadt gedacht und wurde deshalb an die Vorstadtmauer gelegt, damit die Verbindung nach außen nicht abgeschnitten werden konnte. Da dem Unternehmen von der Bürgerschaft sehr viele Hindernisse in den Weg gelegt wurden, die in diesem Plan eine ständige Bedrohung ihrer Sicherheit erblickten, wurde der Bau, nachdem die Fundamente gegraben waren, wieder eingestellt. Als Gerhard von Schwarzenberg bei der Schlacht von Bergtheim im Jahre 1400 den Willen der Stadt gebrochen hatte, war ihm der Bau kaum mehr vordringlich, auch starb er noch im gleichen Jahr.

Als man 1429 einen Einfall der Hussiten fürchtete, ließ Bischof Johann II. von Brunn zur Stadtbefestigung der Hauptstadt auf den alten Fundamenten die Burg Neuenburg errichten. Wegen des Streits mit den Bürgern verfügte das Gebäude sicherheitshalber an der südlichen Stadtmauer (heutiger Zwinger) mit dem sog. Feldtor über einen Ausgang aus der Stadt. [3] Von den Bürgern jedoch, welche bei den fortwährenden Streitigkeiten zwischen ihnen, dem Domkapitel und dem Bischof diesen Bau gegen sich gerichtet glaubten, wurde derselbe im August 1432 wieder zerstört und die Fürstbischöfe mussten weiterhin oben auf der Festung wohnen.

Quellen und Literatur

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Die Zeichnung ist über 100 Jahre nach der Schleifung des Schlosses entstanden und daher vermutlich nicht originalgetreu. Ein ähnlicher Holzschnitt findet sich bei Lorenz Fries, a.a.O., S. 640.
  2. Carl Heffner: „Würzburg und seine Umgebungen“ Bonitas-Bauer, 1871, S. 431 f.
  3. Eva Pleticha-Geuder: „Die Fries-Chronik des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn“ (1989) S. 80

Kartenausschnitt

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