Johann Zick

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Johann Zick (auch Johannes Zick; * 10. Januar 1702 in Lachen bei Ottobeuren; † 4. März 1762 in Würzburg) war ein bekannter Freskenmaler, der unter anderem auch in Würzburg bzw. Mainfranken wirkte. Auch sein Sohn Januarius Zick (1730-1797) war als Maler tätig.

Leben und Wirken

Johann Zick wurde am 10. Januar 1702 als Sohn eines Schmiedes in Lachen bei Ottobeuren geboren. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er als Helfer in der väterlichen Werkstatt. Zu Beginn der 1720er Jahre ging er beim bischöflichen Hofmaler Jacob Carl Stauder [1] in Konstanz in die Lehre. Stauder war jedoch kein Freskenmaler und deshalb ist es ungewiss, wo Johann Zick den Umgang mit dieser Technik erlernte. Aus den Jahren 1723 - 1725 sind Zicks erste eigene Deckenfresken bekannt. Sie befanden sich in der 1840 abgebrochenen Maria-Hilf-Kirche in München. 1726 heiratete Zick, spätestens ab diesem Zeitpunkt war er in München ansässig und verblieb dort bis in die 1740er Jahre. 1732 wurde er zum Hofmaler des Freisinger Fürstbischofs Johann Theodor von Bayern ernannt. Bedeutend ist aus dieser Zeit insbesondere Zick's Ausmalung der Zisterzienserklosterkirche in Raitenhaslach an der Salzach [2] (1738/39). Von 1744 - 1749 war der Maler vorrangig in Oberschwaben tätig und wohnte während dieser Jahre wahrscheinlich in Biberach oder Schussenried.

Den Auftrag zur Gestaltung des Gartensaals der Würzburger Residenz erhielt Zick vermutlich durch Vermittlung Balthasar Neumanns. Die Arbeiten daran nahm er 1749 auf. Das Hauptbild zeigt ein Göttermahl und die Rast der Diana. Bei den umrahmenden zwölf kleineren Bildern, die im Folgejahr entstanden, unterstützte ihn bereits sein Sohn Januarius. In dieser Zeit siedelte Johann Zick nach Würzburg über. Seine Hoffnung, den Auftrag zur Ausmalung des Kaisersaals der Residenz zu erhalten, erfüllte sich nicht. Fürstbischof Karl Philipp von Greiffenclau, der anscheinend von der Qualität des Göttermahl-Freskos nicht überzeugt war, beauftragte damit den venezianischen Maler Giovanni Battista Tiepolo. Zick blieb Mainfranken jedoch bis zum Ende seines Schaffens verbunden.

Durch eine Empfehlung an den Speyerer Fürstbischof Franz Christoph von Hutten folgten Aufträge im Residenzschloss Bruchsal. [3] In Würzburg war Zick später noch mit Fresken im Refektorium des Klosters Oberzell und mit der Ausmalung der Damenstiftskirche zur Hl. Anna beschäftigt. Es folgten Fresken in der Pfarrkirche zu Amorbach und der Sandkirche in Aschaffenburg.

Erfinder

Bedingt durch den Siebenjährigen Krieg geht die Auftragslage zurück und Zick wandte sich wissenschaftlich der Astronomie und Mechanik zu. Unter anderem konstruierte er eine „Planetenmaschine”, ein von einem Uhrwerk angetriebenes Planetarium aus Messing zur Demonstration des Planetenlaufs nach Kopernikus. Auf der Maschine vermerkte er selbst, dass seine Planetenmaschine jedes Problem bei der Erforschung des kopernikanischen Weltgebäudes lösen könne. „Maschinam mundi copernicanam omnia Problemata solventem invenit Johann Zick Historiarum Pictor 1760“ stand auf einer Metallplatte der Maschine, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Im Totenbuch des Stiftes Haug wird er als „Johannes Zick historiarum pictor et mathematicus mechanicus“ aufgeführt, also als Naturwissenschaftler und Instrumentenbauer.

Werke

Gemälde „Anbetung der Könige“ (1749)

Zu seinen Werken zählen:

  • Die Fresken im Gartensaal der Residenz (1749/1750)
  • Das Gemälde „Martyrium des Heiligen Vitus” im Querhaus der Burkarder Kirche (um 1760)
  • Die Ausmalung des Refektoriums des Klosters Oberzell in Zell a. Main (1755)
  • Die Ausmalung der Pfarrkirche in Amorbach (1753)

Siehe auch

Literatur

  • Edgar Baumgartl, Gabriele Lauterbach, Kornelius Otto: Maler in Franken - Leben und Werk von Künstlern aus fünf Jahrhunderten Spätlese Verlag, Nürnberg 1993. S. 218, ISBN: 3-924461-12-0 (Stadtbücherei Würzburg Drm 0 Bau)
  • Barbara Strieder: Johann Zick (1702-1762). Die Fresken und Deckengemälde. Manuskripte zur Kunstwissenschaft Bd. 33, Worms 1990 (Dissertation Würzburg)

Hinweise

  1. Jacob Carl Stauder oft auch Carl Jacob Stauder, (getauft am 17. Oktober 1694 in Oberwil; † 9. Februar 1756 in Luzern) war ein schweizerisch-deutscher Barockmaler. Nähere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Das Kloster Raitenhaslach ist eine ehemalige Abtei der Zisterzienser, heute im Gemeindegebiet der Stadt Burghausen und der Diözese Passau gelegen. Nähere Informationen bei Wikipedia [2].
  3. Siehe hierzu auch unter Januarius Zick.

Weblinks

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