Kulturspeicher

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Kulturspeicher, Ostfassade
Kulturspeicher, Westfassade, von der Brücke der Deutschen Einheit aus gesehen

Der Kulturspeicher am Alten Hafen in der Veitshöchheimer Straße in Würzburg ist ein ehemaliger Getreidespeicher, der in den Jahren 1996 bis 2001 umgebaut wurde. Seitdem beherbergt er mehrere kulturelle Einrichtungen, darunter das Museum im Kulturspeicher und das Kabarett Bockshorn.

Geschichte

Eingangsportal
Der Kulturspeicher von der gegenüberliegenden Mainseite aus
Kulturspeicher und Heizkraftwerk bei Nacht

Das Speichergebäude, errichtet im Jahr 1904 für die Bayerischen Staatshäfen, war ursprünglich 128 Meter lang, wurde aber durch Anbauten an den beiden Ende auf 160 Meter verlängert. Bis 2001 wurde der Bau von den Architekten Brückner & Brückner zu einem Museum umgebaut. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 20 Millionen Euro. Die Längsfassaden des früheren Getreidespeichers samt Fenstern und Torbögen wurden restauriert. Im Foyer, unter einem 12 Meter hohen Glasdach, sind die historischen Stützpfeiler des Industriedenkmals erhalten geblieben. Der Kulturspeicher hat mehrere Architekturpreise gewonnen.

Baubeschreibung

Kulturspeicher bei Sonnenuntergang (© wuerzburg-fotos.de)

„Ehem. Zoll- und Lagergebäude, langgestreckter dreigeschossiger Flachdachbau mit historisierenden Zwerchhausgiebeln vor durchlaufenden Satteldächern, Eisenbetonbau mit Kalk- und Sandsteinverkleidung, reduzierter Historismus, nach Plänen von Wilhelm Förtsch, 1904; modern umgebaut; zugehöriger Kran, Stahlskelletbau, 1939.“

Bereiche

In seinem Inneren birgt der Kulturspeicher nach dem Umbau 3.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf drei Geschossebenen. Auf jeder Seite des Gebäudes befinden sich sechs Ausstellungsräume.

Dauerhaft im Kulturspeicher zu sehen sind Teile der Städtischen Sammlung, vorrangig mit den Werken mainfränkischer Künstler, Plastiken der Würzburger Bildhauerin Emy Roeder und die Sammlung „Peter C. Ruppert - Konkrete Kunst aus Europa nach 1945”.

Im Keller des Gebäudes hat das Kabarett „Bockshorn“, gegründet am 30. Oktober 1984 von Mathias Repiscus in Sommerhausen, seit Oktober 2001 seine Spielstätte.

Bis Ende 2021 war der „tanzSpeicher Würzburg”, eine Bühne und Forum für zeitgenössischen Tanz im Kulturspeicher ansässig (seit Januar 2022: Theaterhalle am Dom). Bis Mitte 2021 bestand im Erdgeschoss das Restaurant „MS Zufriedenheit” (Vorgänger: Lumen).

Im Jahr 2010 ist der Kulturspeicher, dessen Bau-Unterhalt sich die Stadt Würzburg jährlich im Schnitt 75.000 Euro kosten lässt, wegen einer Fensterputz-Aktion in die Schlagzeilen geraten: 110.000 Euro musste die Stadt dafür ausgeben, um die hinter Steinlamellen verborgenen großen Fenster in den beiden Kopfbauten des Gebäudes reinigen zu lassen.

Von 2002 bis 2010 hat die Stadt insgesamt rund 600.000 Euro für den Unterhalt des Kulturspeichers ausgegeben.

Vorplatz

Der Platz vor dem Kulturspeicher heißt seit Anfang November 2010 offiziell Oskar-Laredo-Platz und erinnert an den gleichnamigen Kaufmann und Kunst-Mäzen.

Kunstobjekte vor dem Kulturspeicher

  • Adelphoi 3

Vor dem Kulturspeicher wurde am 3. August 2005 die Skulptur Adelphoi 3 des Künstlers Dr. Roland Phleps enthüllt. Sie ist 1,60 m hoch und besteht aus zwei Zylindervierteln aus gerundetem Baustahl. Der Künstler schenkte die Skulptur der Stadt Würzburg zur Aufstellung am Kulturspeicher. Das Werk ist der konkreten Kunst zuzuordnen und steht damit in unmittelbarem Zusammenhang mit der im Kulturspeicher untergebrachten Kunstsammlung Peter C. Ruppert[1]

  • Forza

Die Skulptur Forza von Christoph Freimann wurde im April 2011 vor dem Kulturspeicher aufgestellt. Es handelt sich um eine Schenkung des Künstlers an die Stadt Würzburg. Die Skulptur ist konstruiert aus 12 rot lackierten Winkelprofilen eines Würfels in unterschiedlichen Längen und Größen. Eine weitere Skulptur des Künstlers ist in der Sammlung Peter C. Ruppert zu sehen (Treibholz).

Adresse

Kulturspeicher
Oskar-Laredo-Platz 1
97080 Würzburg

Ehrungen und Auszeichnungen

Die Aktivitäten des Kulturspeichers wurden 2005 mit dem Bayerischen Museumspreis der Versicherungskammer Bayern ausgezeichnet.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Internetseiten der einzelnen Einrichtungen:

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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