Bahnhofsquellen

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Pumpwerk der Quelle am Bahnhofplatz

Die Bahnhofsquellen am Bahnhofplatz liefern etwa 20% des Trinkwassers der Stadt Würzburg.

Lage

Die am heutigen Bahnhofsvorplatz im Ringpark gelegenen Quellen weisen eine nicht gleichmäßige Schüttung von 40 bis 150 l/s auf.

Arbeitsweise

Im Pumpwerk am Bahnhofplatz (Ecke Haugerglacisstraße - Taxistand) wird das Grundwasser aus der Quellfassung mit Sauerstoff angereichert und in einen Saugbehälter mit einem Volumen von 300 m³ gefördert. Die Sauerstoffanreicherung ist erforderlich, um die in der nachfolgenden Aktivkohlefiltration durch biologische Abbauvorgänge stattfindende Sauerstoffzehrung auszugleichen. Die Grundwasserentnahme in der Quellfassung erfolgt mit drehzahlgeregelten Pumpen, um die Fördermenge an die schwankende Quellschüttung anzupassen. Wenn die Quellschüttung höher als der Wasserbedarf ist, wird die überschüssige Menge in den Quellenbach zum Main abgeleitet. Die Wasserqualität wird mit kontinuierlich arbeitenden Messgeräten auf die Summenparameter Trübung, organische Inhaltsstoffe, Leitfähigkeit, pH-Wert und Fluoreszenz überwacht. Das Quellwasser weist in der Regel bereits Trinkwasserqualität auf. Aus dem Saugbehälter Bahnhofsplatz fließt das Quellwasser in freiem Gefälle dem im Wasserwerk Bahnhofstraße angeordneten Rohwasserpumpwerk zu.

Trinkwasserschutzgebiet

Der Fassungsbereich mit dem Pumpwerk erstreckt sich auf eine relativ kleine, eingezäunte Fläche im Ringpark rund um die Quellen hinter den Pavillons auf der Oststeite des Bahnhofsvorplatzes. Die gesamte Schutzzone hat eine Fläche von etwa 0,5 km² und wird im Norden vom Schalksbergweg, im Süden vom Haugerring, im Westen von der Fußgängerunterführung Bismarckstraße - Füchsleinstraße und im Osten von der Wagnerstraße begrenzt. [1]

Geschichte

Der eigentliche Ursprung der Quellen, die erstmals 1733 von Balthasar Neumann zur Wasserversorgung der Stadt gefasst wurden, lag am Fuß des Steinbergs in der nördlichen Böschung des Quellenbachs unterhalb des Bahnhofs bei den sogenannten Kaskaden. Vom Quellenbach durch die Glacisanlagen zur Lehnleite am Mönchberg zieht sich eine Verwerfung, bei der sich die der Stadt abgewandten Schichten um 10-15 Meter gesenkt haben. Das im etwa 35 km² großen Einzugsgebiet (begrenzt ungefähr durch Gerbrunn, Kürnach und Rimpar) versickerte Wasser wird an der Verwerfungsspalte gestaut und tritt als heutige Quelle B aus. Ursprünglich floss das Wasser der Quelle in den Quellenbach, der daher seinen Namen bekam. Während der Jahre 1658-1668 wurden die ehemaligen Festungswerke vom Pleichacher Tor bis zum Neutor errichtet. Der breite und tiefe Wallgraben wurde dabei teilweise in Felsen gehauen, wobei außerhalb des Teufelstores die vorerwähnte Verwerfungsspalte und am Neutor ebenfalls eine wasserführende Schicht angeschnitten wurde. So entstanden die heutige Hauptquelle A und die Quelle C, die früher Fäßleinsbrunn genannt wurde. Sämtliche Quellen haben zwar unterschiedliches Niveau, stehen aber wie durch Stauversuche erwiesen ist, unter sich in Zusammenhang. Im Jahre 1864 wurde beim Bau des Bahnhofs der Quellenbach verlegt und das Ufer befestigt. Das Wasser der Quelle B wurde durch einen unterirdischen Kanal zur Quelle A geleitet. Auch die Quelle C wurde 1874 über einen unterirdischen Kanal an die Quelle A angeschlossen.

Siehe auch

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verordnung der Stadt Würzburg über das Wasserschutzgebiet „Bahnhofsquellen“ vom 23. Oktober 1974. Diese Verordnung unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Schutzzonen.

Kartenausschnitt

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